vonChristian Ihle 24.06.2008

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Spiegel Online über die aktuelle Berliner Bühnenadaption von Tschechows „Drei Schwestern“:

„Die drei Schwestern und besagte drei Männer, auf die Gusner und König das vierzehnköpfige Tschechowsche Personal dezimiert haben, lösen vorbildlich ein, was Riemann vorab in einem Interview mit einem Berliner Stadtmagazin versprochen hatte: „Was bei den ‚Drei Schwestern'“ – also bei Tschechow – „nach innen geht, machen wir sichtbar nach außen.“

Die Sehnsucht nach einem Mann sieht dann so aus: Riemann berührt und streichelt sich ständig so großäugig wie möglich selbst und kichert wie ein Backfisch, als der Gatte ihrer Schwester ihr (gänzlich Tschechow-fern) in den Schoß fällt. Tabatabai hopst wie ein Flummi über die Bühne, als sie den Schwestern mitteilt, sich in Werschinin verliebt zu haben, und Krebitz übt sich ausdauernd in Männeranmache. In punkto Feminismus fällt das alles meilenweit hinter die „Bandits“ zurück – was man auch erst mal schaffen muss.

Aber dieses halbgare Gehopse, Geheule und Übereinander-Hergefalle, was in seiner Tschechow-Light-Variante noch einen gewissen Tiefsinn behauptet, ist nervtötend – und obendrein überflüssig.“

(Christine Wahl, SpiegelOnline)

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