Im strömenden Regen barfuß und mit hochgekrempelter Hose auf der Dachterrasse geschuftet, um den Abfluss wieder freizubekommen und damit den See trockenzulegen, der sich auf dem Dach gebildet hatte und durchs Mauerwerk ins darunter liegende Schlafzimmer tropfte. Durchgefroren (ja, auch in Marbella kann es kalt sein) sitze ich am Kamin und entbibbere mich langsam. Clemens kommt zu mir und kuschelt sich an. „Ich mag Regen nur, wenn es Schönheitsregen ist.“ – „Schönheitsregen?“ – „Ja, so ein ganz leichter, weicher Regen. Den mag ich.“
Doch, da kann man drüber reden. Aber wenn ich mir so die Decke in unserem Schlafzimmer anschaue: Die knapp 200 Millimeter Niederschlag, die in dieser Woche über Marbella niedergingen, sind ganz bestimmt kein Schönheitsregen gewesen.