vonDetlef Kuhlbrodt 14.02.2009

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Friedrichstraße am Nachmittag

Ich freute mich sehr, als ich erfuhr, dass der japanische Film “Love Exposure” von Sion Sono den Caligari-Preis gewonnen hatte. Der Film ist ganz klasse, wie ich schon gesagt hatte. Paar Worte hatte ich in der als Antwort auf einen Kommentar von Ekkehard Knörer vor paar Tagen noch geschrieben gehabt und in der Kommentarfunktion versteckt, auch weil ich keine Lust hatte, das selber geschriebene zu redigieren. (Das ist ja der zweite Nachteil von Blogs; dass einem kein Redakteur hilfreich zur Seite steht) 

Dies ist der Trailer zu dem Film

 Und hier der erste Teil eines Interviews mit Sion Sono

Dies ist noch besser und takes place in seinem Appartement. Super, wie er raucht! Viele Filme, über die er hier spricht, finde ich auch super. Zum Beispiel “The Room”. Oh – Fuck!!! Jetzt erst merke ich erst, dass Sion Sono der Regisseur von The Room ist, der 1993 im Forum auf der Berlinale lief und von einem Killer handelt, der einen Raum sucht, um sich dort umzubringen.

WIESO HAB ICH SCHWACHKOPF KEIN INTERVIEW MIT SION SONO GEMACHT.

WIESO HAB ICH MICH STATTDESSEN TAGELANG ÜBER ALLE ANDEREN AUFGEREGT.

WEIL DU EIN IDIOT BIST!!!!!!!!

Nun beruhig dich mal wieder, das wird ja allmählich peinlich.

Okay; wenn du meinst … 
XenOtai hatte also gesagt: “Sono-san is my favourite director. This interview (above) proves he’s the coolest guy in the movie industry (well maybe He Jianjun rocks more, but i haven’t seen much of him). In any case, i hope Sono-san does more stuff in Shuji Terayama & J.A. Seazer style.” 

Die Berlinale endete dann für mich mit dem “Rosaroten Panther 2“, einem leichten Unterhaltungsfilm für die ganze Familie von 6 bis 99 sozusagen, von dem ich nicht mehr als eine gewisse Entspannung erwartet hatte und auch gekriegt hatte. Als Laurel & Hardy-Fan fiel mir auf, wieviele uralte Slapsticknummern verwendet wurden. Als Melancholiker musste ich anfangs dauernd lachen, als Filmbeobachter und im Vergleich mit den Originalen; nun ja, man will ja nicht meckern; aber lustig war’s doch oft und auch seltsam: ich war zuletzt vor mehr als zehn Jahren abends bei der Aufführung eines Hauptprogrammfilms gewesen. Damals – 1995 – war’s Herbert Achternbusch; sein Film “Hades” war im Wettbewerb gelaufen.

Das ganze Trara am Abend war irgendwie absurd, wie zuvor am Nachmittag die Mitbürger, die diesen schwarzglänzenden Autos mit ihren Digicams zugejubelt hatten, aus denen gebräunte, durchgehend schwarz-weiss gekleidetete Schauspieler gestiegen waren, die ich nicht kannte.

Nun hier am Abend machte Steve Martin einen guten Eindruck und irgendjemand auf der Bühne entblödete sich auch nicht, zu sagen, er sei an diesem Abend ein Berliner. 

Gern würde man nun zurück zur Normalität; wenn man nur wüsste, wo die sich versteckt hat.

Tschüssikowski erstmal!

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