vonSchröder & Kalender 19.07.2006

Schröder & Kalender

Seit 2006 bloggen Schröder und Kalender nach dem Motto: Eine Ansicht, die nicht befremdet, ist falsch.

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Der Bär flattert in östlicher Richtung.

In diesen heißen Tagen sitze ich am liebsten nackt auf unserer kleinen kühlen Ostterrasse. Da macht die Arbeit wieder Spaß. Ab und zu kommt ein Pfauenauge vorbei oder eine Hummel und saugt an den Blumen. Manchmal gießt auf der Dachterrasse gegenüber, die etwa hundert Meter entfernt ist, eine junge Frau die Blumen oder hängt Wäsche auf. Sie ist ebenfalls nackt. Zwischen uns herrscht stillschweigendes Einverständnis, daß wir uns ruhig so bewegen können, weil weder sie noch mich irgendwelche Voyeure beobachten können.

Neulich mußten nun die Holzplanken der Terrasse ersetzt werden. Da plierte der Tischler nach drüben, und als meine nudistische Nachbarin auftauchte, winkte er ihr mit schwiemeligem Grinsen. Am liebsten hätte ich ihn rausgeschmissen, aber eine ordentliche Terrasse geht vor. Zum Ausgleich spielte ich, sobald der Handwerker verschwunden war, das Lied von Françoise Cactus und Brezel Göring mit dem niedlichen Refrain: »Ich bin nackt, ganz nackig. Na und? Ich bin nackt, so hat mich meine Mutter gemacht.« Und meine Laune wurde schlagartig besser.

(BK)

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https://blogs.taz.de/schroederkalender/2006/07/19/die-frau-von-funfzig-jahren-2/

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kommentare

  • guten morgen,

    … eine geschichte, die sich auf jedem berliner balkon täglich ereignen kann.
    ich hier in essen nrw riskiere allerdings dafür ne anzeige… für fkk zahlt man hier 25 euro eintritt und die katholische bzw. freikirchliche duselei ist scheinheilig und falsch gewickelt. an glasnost und perestroika ist der osten zerbrochen. selbiges im westen wäre auch hier das ende. es lebe fkk, nudismus und die freiheit, nackt blumen giessen zu dürfen.
    sommerliche grüße aus essen nrw sendet andre

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