vonSchröder & Kalender 27.07.2006

Schröder & Kalender

Seit 2006 bloggen Schröder und Kalender nach dem Motto: Eine Ansicht, die nicht befremdet, ist falsch.

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Der Bär flattert in südöstlicher Richtung.

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Gestern komme ich von der Post, das nette Bäckermädchen steht vor der Tür. Wir reden über die Hitze, sie erzählt, wie heiß es in der Backstube ist, daß auch der Ventilator keine Kühlung bringt. Dann sagt sie: »Hier draußen weht wenigstens manchmal ein bißchen Wind.« »Ich würde auch gerne baden gehen! Waren Sie schon oft schwimmen?« frage ich. »Ja, vorletzten Sonntag, aber es war nicht schön.« »Warum?« »Da waren zwei Jungs, die haben gesagt: ›Jetzt tritt gleich der See über die Ufer.‹« Sie zieht die Schultern hoch, blickt mich traurig an und erklärt, daß sie am letzten freien Sonntag wegen er blöden Jungs nicht mehr zum See gefahren ist, aber wegen der Hitze dreimal duschen mußte.

Das Bäckermädchen ist Mitte Zwanzig, blond, hat ein hübsches Gesicht, und natürlich ist sie dick. Sie kommt aus Henningsdorf, da ist der Tegeler See nicht weit. Ich tröste sie: »Die Frauen denken immer, daß die Männer eine Barbie-Puppe haben wollen. Dabei gibt es doch viele Männer, die üppige Frauen lieben. Ich würde baden gehen und mich nicht um die dummen Jungs kümmern.« Aber sie will nicht mehr zum See: »Na ja, das Freibad ist sowieso besser, da sieht man den Grund. Im See sind manchmal so Pflanzen drinne. Wenn man da schwimmt, spürt man sie. Das finde ich nicht so gut. Ich gehe jetzt lieber ins Freibad.«

(BK)

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