vonSchröder & Kalender 04.08.2006

Schröder & Kalender

Seit 2006 bloggen Schröder und Kalender nach dem Motto: Eine Ansicht, die nicht befremdet, ist falsch.

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Der Bär flattert in südöstlicher Richtung.

Abends im Schöneberger Volkspark, wir gehen an einem Spielplatz vorbei, da sehe ich ich im Osten einen Regenbogen und sage: »Jörg, ein Regenbogen, wünsch dir was!« Das hört ein zehnjähriges Mädchen, sie ist sehr hübsch, hat dunkles Haar und lange Wimpern. Sie fragt mich: »Kriegt man das dann auch wirklich?« Wir bleiben stehen, und ich antworte: »Klar, jeder Wunsch geht in Erfüllung. Du darfst nur keinem erzählen, was du dir gewünscht hast.« Das Mädchen hält sich mit beiden Händen fest die Augen zu. Offenbar bin ich jetzt für sie eine Glücksfee, denn sie fragt: »Wie heißt du?« Ich sage: »Barbara und du?« »Ich bin Hilya, das heißt schöne Seele auf Türkisch.«
(BK )

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https://blogs.taz.de/schroederkalender/2006/08/04/hilya/

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kommentare

  • Vielleicht hast Du recht und das Kind hieß tatsächlich „Hilya“.
    Hier in der Türkei ist dieser Name praktisch non-existent. Nur die
    Version „Hülya“ ist sehr geläufig, und den verbindet niemand mehr mit
    dem Propheten, eher mit Hülya Avsar, dem TV-Superstar. Aber mir sind in Deutschland bei türk. Kindern öfters Vornamen begegnet, die es hier in der TR nicht oder kaum gibt, die arabisch-islamischen Ursprungs sind und auf die strenge Gläubigkeit der Eltern hinweisen (wie Mina, oder Amina statt Emine).
    Das ist ein Diaspora-Phänomen und zeigt eigentlich, wie sehr sich diese
    Menschen von ihrem Ursprungsland gelöst und in eine „größere Ummah-Kultur“
    integriert haben. Undsoweiter undsofort. Herzl. Gruß und Danke

  • Liebe Dilek,
    ich spreche ja nicht Türkisch, deshalb mußte ich Hülya glauben. Aber ich habe natürlich gegoogelt und dort erfahren, daß Hilye oder Hilya, die türkische Version des arabischen Wortes hilya ist und die Schönheit und Vollkommenheit des Propheten meint. Also wäre die „schöne Seele“, wie sich das Glückskind genannt hat, doch nicht verkehrt oder? Herzlichst Barbara

  • Liebe Glücksfee,
    das Kind muß eigentlich Hülya heißen, denn Hilya gibt es nicht, aber
    es gibt Dialekte, die aus dem „ü“ ein „i“ machen.
    Hülya bedeutet „süßer Traum, Tagtraum“. „hülyali“ bedeutet zum Beispiel „träumerisch“. Das Kind mit der schönen Seele war in Wirklichkeit
    bestimmt ein süßer Traum! In diesem Sinne schöne Grüße!

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