vonSchröder & Kalender 17.08.2006

Schröder & Kalender

Seit 2006 bloggen Schröder und Kalender nach dem Motto: Eine Ansicht, die nicht befremdet, ist falsch.

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Der Bär flattert in nordwestlicher Richtung.

Nach dem Besuch eines freundlichen Teufels in Menschengestalt, der uns eine Flasche besten Schweizer Absinths mitbrachte, sind wir der grünen Fee verfallen. Das Zeug ist gut zu Magen und Darm, macht frisch wie Kokain, steigert die Arbeitslust und die Libido. Victor der Zivilisationsästhet kam vorbei, ließ sich jedoch nicht missionieren: »Macht ruhig so weiter, werdet blind, schneidet euch das Ohr ab und marschiert zum Radetzkymarsch. Aber Picasso werdet ihr nicht mehr, da hättet ihr früher anfangen müssen.«

(BK / JS)

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https://blogs.taz.de/schroederkalender/2006/08/17/absinth/

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kommentare

  • Parfaitement.
    Die finstere Seite ist ebenso anwesend wie die lichte – aber das ist ja nicht nur bei Absinthe so. Übrigens kann ich Euch versichern, dass in der modernen Absintheproduktion Thujon in unbedenklichen Mengen verwendet wird – vorausgesetzt immer, man trinkt unbedenkliche Mengen Alkohol.
    Béa

  • Werde mich mal näher mit der Absinth-Materie beschäftigen, es ist erstaunlich wie viele Berühmtheiten diese Spirituose tranken, anscheinend wäre auch die Montparnasse ohne dieses Gesöff heute nichts als eine stinkende Gosse.

  • „Whiskey und Bier sind für Idioten. Absinth besitzt die Kraft der Magier; Absinth kann die Vergangenheit auslöschen oder erneuern und die Zukunft annullieren oder voraussagen“ (Edgar Dowson)

    Zu den namhaftesten Absintheuren zählen Vincent van Gogh, Paul Cézanne, Charles Cros, Henri de Toulouse-Lautrec, Edgar Degas, Paul Gaugin, Emile Zola, Alfred Jarry, Edouard Manet, Guillaume Apollinaire, Pablo Picasso, Georges Braque, Oscar Wilde, Paul Marie Verlaine, Arthur Rimbaud, Charles Baudelaire, Mata Hari und Auguste Renoir auf im Folgenden näher eingegangen wird.
    Weitere berühmte Absintheure waren Mark Twain, Aleister Crowley, Theodore Roosevelt, Adolphe Monticelli, Albert Maignan, Modigliani, Henry Murger, Jean-François Raffaelli, Howard Philips Lovecraft, Guy de Maupassant, Jack London, Stéphane Mallarmé, Walt Whitman oder Victor Hugo. Auch die Schauspielerin Ellen Andrée, die Edgar Degas zwischen 1875 und 1876 am Marmortischchen eines Pariser Cafés malte war dem Absinth genauso ergeben wie der französische Volksschriftsteller Henry de Kock der die Novelle „Die Absinthtrinker“ schrieb. Der Pariser Dichter und Bon vivant Charles Monselet (1825-88) berichtet schon 1865 von der schaurig-schö nen „L‘heure de l‘absinth“, die dem von einigen verzweifelten Poeten zur „Muse verte“, zur „Grünen Muse“, stilisierten Getränk gelte. Einen ersten Toten unter den Literaten forderte der Absinth im Jahre 1857 als der Schriftsteller Alfred de Musset infolge übermäßigen Absinthgenusses starb.

    Einer der bekanntesten der Décadents und Absinthanhänger war der Engländer Ernest Dowson (1867 – 1900). Mit seinem Ausspruch „Whiskey und Bier sind für Idioten. Absinth besitzt die Kraft der Magier; Absinth kann die Vergangenheit auslöschen oder erneuern und die Zukunft annullieren oder voraussagen“ begriff er wohl die romantischeren Züge des Absinths. Seine Gedichte sind feinfühlig und musikalisch und auch er rühmte den Absinth als Aphrodisiakum. Das vom Absinth inspirierte Gedicht „Absinthia Taetra“ schrieb er während eines Aufenthalts in Paris.

    In vielen berühmten Werken Ernest Hemingways (1899 – 1861) tauchen Anspielungen auf den Absinth auf, so zum Beispiel in „Tod am Nachmittag“ oder in „Wem die Stunde schlägt“. Er war ein großer Absinth-Fan und, insbesondere wegen seiner Vorliebe für Waffen und Messer, in betrunkenem Zustand ungenießbar. „War letzte Nacht auf Absinth. Habe Messertricks probiert.“

    Also Vorsicht! – Weiter gehts hier:

    http://www.absinthe-order.de/Absinthe_die_Muse/Die_Gruene_Fee_als_Muse_der_Kuenstler.htm

  • Als angehender Zeichner für den Schwarzen Turm trink ich gerne Wodkaredbull, dazu ein bischen Gras, wegen der Para nicht soviel, und manchmal ’nen leckeren Bourbon.
    Ouzo und Raki ballern auch ganz gut, aber da sollte es schon nen Konzert sein, weil dieses süsse Zeug schwer dosierbar ist.
    Was ich aber noch nicht geschafft habe, die Schleppepunks mit „Pennerglück“, diesen Billigweintetrapacks untern Tisch zu saufen.

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