vonSchröder & Kalender 19.08.2006

Schröder & Kalender

Seit 2006 bloggen Schröder und Kalender nach dem Motto: Eine Ansicht, die nicht befremdet, ist falsch.

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Der Bär flattert in nordöstlicher Richtung.

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Vor ein paar Tagen bekamen wir das Romanmanuskript eines renommierten Journalisten in die Hände. Der Text beginnt mit einer Fahrt des Helden in einem rumpelnden Londoner Bus. Der Autor – eben ein Profi – schafft es, die grauenhaften Rückenschmerzen, die der Protagonist während der Rumpelei erleidet, spannend zu beschreiben. Man möchte die Ursache seiner Schmerzen erfahren. Die Auflösung des Rätsels ist frappant: Der Mann betreibt seit seiner Jugend Autofellatio und ruinierte sich damit die Wirbelsäule.

Bei dieser überraschenden fiktionalen Wendung erinnerten wir uns an eine feuchtfröhliche Nacht in Augsburg, kurz vor unserem Umzug nach Berlin. Teilnehmer waren: Annette und Achim Frenz, Achim Greser, Heribert Lenz und wir als Gastgeber. Irgendwann während der gläsernen Schlacht kamen wir auf den Dichter Horst Tomayer zu sprechen, und Barbara zitierte eine Stelle aus seinem ›SOS Fellatio‹-Gedicht: »Okay, das Glied schmeckt nicht selten nach Ellenbogen oder Lineal oder kaltem Gänseklein …« Nun war kein Halten mehr, nicht nur die Frauen, auch alle Männer am Tisch hatten sehr differenzierte Geschmackserinnerungen. Worauf ich mir nicht verkneifen konnte die Männer zu fragen: »Woher wollt ihr denn überhaupt wissen, wie das Glied schmeckt? Ich weiß es genau, ich habe mir als Junge selbst mal einen geblasen, so gelenkig war ich mit vierzehn! Und ich finde, mit ›Lineal‹ – diesem Aroma aus alter Tinte, Messingschieneneinlage und Holz – kommt der Dichter dem Geschmack am nächsten.« Zum größten Vergnügen der Damen berühmten sich nun die beiden Achims, dieses Kunststück als Jungs auch beherrscht zu haben. Nur der lange Heribert Lenz meinte skeptisch: »Barbara, glaub denen das nicht, die geben nur an!«

Zur Klärung der Sachlage verweisen wir auf die Wikipedia-Expertise: »Vereinzelt wird von gelenkigen Männern berichtet, die sich selbst oral ›befriedigen‹ können. Das weibliche Pendant ist der Autocunnilingus, der noch mehr Gelenkigkeit erfordert.« (http://de.wikipedia.org/wiki/Fellatio)

(BK / JS)

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