Wir sind in Köln und wissen daher nicht, wie der Bär flattert.
Zur Kölner Ausstellung ›Außerordentlich und obszön. Rolf Dieter Brinkmann und die POP-Literatur‹ haben wir zahlreiche Bilder, Fotos und andere Materialien eingeliefert. Dem MÄRZ Verlag ist in der Ausstellung ein eigener Raum gewidmet. Für die Zeit, in der die Leihgaben in Berlin an den Wänden fehlen, hat uns der Fotograf Martin Eberle einige Arbeiten ausgeliehen. Diese werden wir in den nächsten Wochen in einer ›blog exhibition‹ vorstellen, kontrastiert von unseren Kölner Exponaten.
Das Plakat zur Ausstellung sowie die begleitenden Drucksachen entwarfen Barbara Kalender und Jörg Schröder. Ausstellung: Kunsthaus Rhenania, Bayenstrasse 18, 50678 Köln, vom 29.09 – 19.11.2006, Freitags: 18 – 22 Uhr, Samstags und Sonntags: 12 – 18 Uhr.
›Das Hemd von Rolf Dieter Brinkmann‹ (Acryl auf Leinwand) hat der Maler Henning John von Freyend 1970 gemalt. Er war Mitglied der Kölner Künstlergruppe Exit und mit Rolf Dieter Brinkmann und Ralf-Rainer Rygulla befreundet. John von Freyend war auch einer von Brinkmanns Briefpartnern in ›Rom, Blicke‹.
Zum Motiv des Bildes: Brinkmann hatte ein Lieblingshemd, das John von Freyend als Motiv für ein Siebdruckplakat (A3 quer) verwendete, es wurde anläßlich einer Lesung in Köln gedruckt. Das Plakat gefiel Rolf Dieter so gut, daß er den Künstler bat, das Bild großformatig zu malen. Jörg Schröder kaufte diese Arbeit, sie hing dann im Frankfurter Büro des März Verlags. Zur abenteuerlichen Geschichte des Bildes siehe auch ›Schröder erzählt: Zum harten Kern. Über Rolf Dieter Brinkmann‹, Sonderausgabe zur 10. Folge.
Martin Eberle (Fotos), Heinrich Dubel (Text) dokumentieren in ihrem Buch ›Temporary Spaces‹ das Design des nomadischen Clublebens in Berlin-Mitte. So viel wie Ende der Neunziger ging vorher nicht und ging danach nie wieder. Martin Eberle, selbst Mitbetreiber der legendären Galerie berlintokyo, fotografierte die inzwischen zumeist untergegangenen Clubs von außen und innen. Heinrich Dubel schrieb kurze Clubsteckbriefe und notierte Eingebungen und Statements der Besucher. Über die Galerie berlintokyo sagte Jacob: »Besonders schön der Moment, in dem ich total beeindruckt war von dem, was passierte, und später merkte, dass ich daran mitgewirkt hatte.« Richard Kämmerlings schrieb über ›Temporary Spaces‹ in der FAZ: »Der Band ist mehr als eine Dokumentation der flüchtigen Partykultur der Neunziger: Er gibt Einblicke in die Innenarchitektur des Untergründigen.« Zu beziehen ist das Buch bei Die Gestalten Verlag.
Martin Eberle, galerie berlintokyo außen, 1997, 110 x 90 cm, Color Print auf Alu, gerahmt 3 + 2 Artist Prints. Interessenten, welche die Arbeiten von Martin Eberle im Original sehen möchten, bitten wir um vorherige telefonische Terminabstimmung (030 – 85 40 97 73). Bitte keine unangemeldeten Besuche!
Die beiden Autoren von ›Temporary Spaces‹: links Heinrich Dubel (Text), rechts Martin Eberle (Fotos) im September 2006 in der Galerie endart in Kreuzberg.
Vita Martin Eberle: Geboren 1966 in Augsburg, Studium (Fotodesign) an der FH Dortmund, Mitbetreiber der Galerie berlintokyo in Berlin, Mitarbeiter Erratik Institut Berlin und bei PAKT – Zeitschrift für Fotografie und Medienkunst, Lehrauftrag Fotografie am Fachbereich Design der FH Potsdam, zahlreiche Ausstellungen, zuletzt: 2003: Haus am Waldsee, Berlin; 2004: KunstWerke, Berlin und Neue Dokumente, Berlin; 2005: Frankfurter Kunstverein, Frankfurt; 2006: General Public/Club Transmediale, Berlin. Buchveröffentlichung: ›Temporary Spaces‹ (s.o.)
(Copyright für die Abbildungen: Henning John von Freyend und Martin Eberle.
Text und Fotos: BK / JS)
Aus welchen Gründen auch immer, das weckt mein Interesse.
Warum habt ihr nicht diese Dame vertraglich verpflichtet:
http://home.pages.at/sozialefront/uschi.jpg
Bei Forbes wäret ihr ganz vorne! Allerdings nur, wenn ihr sagt, dass der Langhans eine esoterische Lusche ist!
Ach was rede ich, so abgebrüht bin ich nicht, aber mal schauen auf die Bilder und ein wenig schwatzen fände ich gut. Denn damals war ich noch recht klein. Ich hoffe das ist kein Hindernis. Ich will ja auch jetzt noch „was lernen“. Die Siegfried-Bücher sind mir aber jedesmal, wenn ich sie verliehen hatte, nie zurückgegeben worden. Unerhört!
Grüsse vom Anfänger
Stephan Roth