vonSchröder & Kalender 18.10.2006

Schröder & Kalender

Seit 2006 bloggen Schröder und Kalender nach dem Motto: Eine Ansicht, die nicht befremdet, ist falsch.

Mehr über diesen Blog

Der Bär flattert in nordwestlicher Richtung.
Gestern Abend in der Schlange vor der Kasse, habe ich einen tobenden Mann erlebt, er ließ seinen übervollen Einkaufswagen stehen und rannte schreiend aus dem Markt. Man fragt sich: Warum macht er das? Hat er Sloterdijks ›Zorn und Zeit‹ gelesen?
Die Verkäuferinnen sind so einiges gewöhnt. In Augsburg war Rewe in der Nähe, also ging ich dort einkaufen, und mit der Zeit kennt man die Frauen an der Kasse. Eine von ihnen traf ich ab und zu im Bus, wenn ich zum Zahnarzt fuhr. Daher weiß ich, wie das Personal bei Rewe gegängelt wird, die Frauen müssen hart arbeiten, haben wenig Pausen und verdienen wenig. Manchmal, wenn sie zur Toilette müssen, werden sie nicht abgelöst. Und bei alledem müssen sie noch freundlich sein und Meckerer ertragen, sonst fliegen sie raus, und es warten schon zehn andere auf den Job. Es wird nicht mehr lange dauern bis eine Kassiererin mal durchknallt und einen solchen Wüterich mit der Stangensalami erledigt.

(BK)

Anzeige

Wenn dir der Artikel gefallen hat, dann teile ihn über Facebook oder Twitter. Falls du was zu sagen hast, freuen wir uns über Kommentare

https://blogs.taz.de/schroederkalender/2006/10/18/zorn-bei-aldi/

aktuell auf taz.de

kommentare

  • Liebe Barbara,
    auch die Bedienungen hinter den Theken haben ein hartes Los. Chronische Nierenerkrankungen sind eine Berufskrankheit, wie mir eine Fachverkäuferin für Wild, Geflügel und Fisch sagte. Sie ist 85, es war also schon früher so. Weil es wenige Toilettenpausen gibt, trinken die Verkäuferinnen wenig und leiden dann im Alter unter Mikro- oder Makro-Albuminurie. So sparen Rewe und Co, die Dialyse geht dann auf Kosten der Allgemeinheit.
    Es ist wirklich nur eine Frage der Zeit, bis mal eine Verkäuferin durchknallt. Einmal habe ich das erlebt, bei Edeka. Ein Kunde wünschte 100 Gramm Mortadella. Da stach die Verkäuferin mit der Gabel auf die Wurst ein und schrie: “Mortadella, Mortadella, Mortadella…” undsoweiter, bis sie mit knallrotem Kopf verschwand.
    Herzliche Grüße
    Katinka

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert