Der Bär flattert in nördlicher Richtung.
Wir verstehen die Wurst nicht mehr! Da schreibt Wiglaf Droste mit Vincent Klink ein Buch zur Verherrlichung der Wurst, Nikolaus Heidelbach illustriert den Band sehr schön, der Verlag liefert in diesen Zeiten der gestalterischen Tristesse ein bibliophiles Meisterwerk ab, und was schreibt Wiglaf gestern in seiner Wahrheit-Kolumne? Er belegt die arme Wurst mit Invektiven. Die Wurst stellt alles dar, was er für schlecht und verachtenswürdig hält: den deutschen und türkischen Nationalismus, die alte Dauerwurst Jesus, die Religion im Allgemeinen in ihrer ganzen Verdammungswürdigkeit. »Das Christentum, der Islam – nichts als Wurst: Blut und Sehnen, Denkfaulheit, Macht- und Unterwerfungsgelüste, Zwanghaftigkeit, Projektionen.« Kurz: »Der unreflektierte Mensch schuf sich die Wurst zu seinem Ebenbilde.« Wenn das so wäre, dann wäre im Umkehrschluß doch auch die Wurst von Übel. Ein bißchen Stringenz und Logik könnte auch der ›Wahrheit‹ nicht schaden.
(BK / JS)
Kritik der reinen wahrheit.. Outstanding 🙂