Der Bär flattert in nordöstlicher Richtung.
Wir warten im Bahnhof Hermannstraße auf die Ringbahn. Ein Mann Mitte Dreißig, lichtes blondes Haar, schwarzer Tuchmantel, links ein Schirm, in der rechten Hand das Mobiltelefon. Er spricht mit einer Frau, will mit ihr Silvester feiern. Offenbar gibt sie ihm einen Korb, denn er wählt sofort eine neue Nummer: »Ja, hallo Sabine, hier ist Jonas. Hast Du Lust mit mir Silvester …?« … »Schade!« In der S-Bahn startet er einen dritten Versuch: Aber immerhin will sich Steffanie am Neujahrstag um drei Uhr mit ihm in einem Café treffen. Er gibt nicht auf: »Hallo Claudia, hier ist Jonas« … »Ach, du weißt nicht mehr wer ich bin? Wir haben doch vor einem Jahr zusammen gerodelt.« … »Ich wollte dich fragen, was du an Silvester machst?« … »Schön! Dann könnten wir uns vielleicht noch bei Johannes anhängen. Wir müßten dann allerdings nach Reinickendorf fahren.«
»Ausdauer, das ist die Hauptsache«, steht in Theodor Fontanes ›Stechlin‹.
(BK / JS)
Wir haben heute lange geschlafen und eben Deinen Kommentar entdeckt. Danke für die Blumen, Alessandro! Mit solch einem Lob fängt das neue Jahr gut an. Und natürlich lassen wir den Bär weiter flattern, solange es Spaß macht.