Der Bär flattert in nördlicher Richtung.
Horst Tomayer schrieb uns dieses Fax:
Pluutdruck 125/82 Puls 54
Gewicht 84800 Gramm
Hamburg, 11ter Jänner 2007
6 Uhr
Liebe Bärbel, lieber Jörgl,
Ende April 2005 weilte ich mit Hermann L. Gremliza auf der Insel Mallorca zum Radlfahrn. Hörmie war schon xmal da gewesen. Ich zum ersten Mal. Wir bewohnten ein schönes kleines Haus auf der 2. Etage von Palma. Zufolge drei Monate langen Verzichtes auf Bier war ich ziemlich fit und allerweil morgens so gegen siebene auf dem Damm, während Hörmie, seiner normalen Schlafgewohnheit nachgehend, sooo gegen halber neune den Tag betrat. Verschiedene Auffassungen hatten wir auch bezüglich Wurscht. Einmal sagte Hörmie zu mir, als ich in der Küche Serrano aus der Einschweißung herausholte: »Hotte! Was machst du da!!« Denn Hörmie verachtet Wurscht, die eingeschweißt ist in die Haltbarkeitspelle. Während mir das irgendwie wurscht ist, beziehungsweise ich neige da zu einer gewissen unelaborierten Ernährungsweise beziehungsweise praktisch einer Unart. Zum Beispiel schmiere ich mir seit Jahrzehnten Rügenwalder Teewurst Grob aufs Weiß- oder Mischbrot, eine Wurscht, über die Hörmie sagen würde, daß sie von einem »Kotzmenger« kreiert worden sein MÜSSE, sooo sehe sie aus. Nun lese ich grad in der FAZ (die ich mir allerweil in aller Herrgozzfrüh, wenn sie draußen vor der Haustür vom Zusteller abgelegt ist, auf ein Viertelstünderl »ausleihe«) (darum der Ausdruck »Leih-FAZ«) dieses eine halbe Seite umfassende TrauerInserat:
Und ich beschließe in Übereinstimmung mit 1 Grundgesetz und per freiem Willen: Ab heut keine Rügenwalder Grob mehr. Es ist dies kein Joke (von wegen: Der alte Rügenwalder ist tot und mit ihm seine Rügenwalder Grob), sondern lediglich ein Anlaß, Schluß zu machen mit Eßverbrechen.
Ich bin mit 68 nicht zuuu alt für die luftgetrocknete Eselsalami aus Siena für 12 Euro das Viertel Pfund. Ich meine das völlich im Ernst!
(HT)
Der wurstkonvertit.. I like it 🙂