Ooch, Herr Dohmen. Nun tun Sie mal nicht so scheinheilig. Wenn Broder zum Krieg gegen „moslemischen Horden“ bläst, ist das o.k. – aber wenn man so etwas als Hetzjournalimsus und Haßpredigt identifiziert ist es „gewalttätige Sprache“ ???
Da sind ihnen die Maßstäbe wohl ein bißchen verrutscht. Oder erwarten Sie, dass Berufs-Provokateure und Krawall-Nudeln wie Broder mit lyrischen Samthandschuhen angefaßt werden ? Dann ticken Sie nicht mehr richtig. Im Übrigen: hier sieht kein Menschen die „Islamisten“ positiv oder verharmlost irgendetwas; hat der Iran so viele Atomwaffen wie Saddam Hussein „Massenvernichtungswaffen“ hatte, nämlich keine; und Bush, der sie nur nur wegen ihres Öls angreift, gehört als Kriegsverbrecher und Massenmörder vor ein internationales Gericht.

Um es nicht ausufern zu lassen:

Es ist eine gewalttätige Sprache, die verwendet wurde. Die mag ich per se nicht. Ob sie von Links oder Rechts kommt, ist mir dabei egal.

Nun zur Ausgewogenheit des Freitag-Artikels.
Der iranische Präsident, ein bißchen impulsiv und ein bißchen naiv, wird von den schlimmen Amerikanern ständig provoziert. Jetzt muß er aber aufpassen, damit der furchtbare Plan der „Neocons“ nicht aufgeht und der Iran von Atomwaffen zerstört wird… Das ist schon absurd.
Um es deutlich zu sagen: Ich möchte keinen Atomkrieg. Aber irgendwelche Verschwörungstheorien zu verbreiten und den iranischen Präsidenten (und andere islamische Friedenskämpfer) zu verharmlsoen führt auch nicht weiter.
Bloß weil sie gegen Bush sind, sind die Islamisten noch lange nicht positiv zu sehen. So schwer es fällt: auch Bush kann Recht haben. Ab und zu jedenfalls.

Ja, den Broder wird sich jetzt jeder vornehmen. Letztes Jahr, als der Bundesköhler den Büscher ob seinem Nachtrampeln der Pfade unserer Grossväter nach Moskau und seiner hellen Pinselstriche über dem dunklen Grund der deutschen Geschichte lobte, war Schweigen im Walde.

Diese Achse der Guten ist doch ohnehin schon eine Bande korrupter Propaganda-Schranzen, die meisten bei Springer im Sold, also vom Blut-und Spermablatt BILD bezahlt – da machen 20 Mille vom FOCUS-Chef den Bock nicht mehr fett. Mit einem Hetzjournalisten und Haßprediger wie Broder als Preisträger – zu seinem letzten Machwerk, das zum Endsieg gegen die „moslemischen Horden“ trommelt – siehe hier Freitag 12.01.2007) – ist der Börne-Preis nunmehr ein für allemal kontaminiert. Börne war ein fortschrittlicher Aufklärer, er muß sich wie wild im Grabe wälzen, wenn 2007 reaktionäre Kriegstreiber und Bush-Verehrer mit seinem Namen ausgezeichnet werden.