Der Bär flattert in nördlicher Richtung.
Wenn ich mich auf dem Balkon an der Südseite nackt sonne, steht regelmäßig ein alter Sack am Dachfenster gegenüber und glotzt mit dem Fernglas. Vermutlich stellt er sich auf einen Hocker um den Sichtschutz zu überwinden. Eigentlich könnte es mir egal. »Soll er doch gucken«, sagte ich zu Jörg, »schließlich bade ich ja auch sonst am liebsten nackt.« Aber die Vorstellung, daß er sich auf mich einen runterholt, bleibt trotzdem unangenehm.
Da fällt mir eine Geschichte ein aus meiner Jugend ein: Ich ging immer nackt vom Bad in mein Zimmer und zog mich erst dort an. Eines Tages meinte meine Mutter: »Bärbelchen, zieh mal lieber was über, wenn du aus dem Bad kommst.« Ich sah das nicht ein und fragte: »Warum?« »Ei, du bist jetzt vierzehn, und der Nachbar guckt dir zu.« Der Nachbar von gegenüber war ledig, so um die dreißig. »Das ist mir doch egal«, sagte ich. Sie schickte mir den Vater: »Also du kannst nicht mehr nackt rumlaufen, der Nachbar guckt.« Ich begriff nicht, was daran schlimm sein sollte, und ihm war es wohl zu peinlich, mir die Sache mit dem Wichsen zu erklären.
Du kannst es drehen, wie du willst, diese Spanner zwingen dich, auf sie zu reagieren. Kümmerst du dich nicht um sie, masturbieren sie. Ziehst du dich ihretwegen an, wissen sie, daß du sie wahrgenommen hast. Beides ist nicht schön. Na ja, manchmal hilft es, Ihnen in aller Gemütsruhe den Stinkefinger zu zeigen. Das hat sich jetzt auch beim Fernglasspanner in der Wexstraße bewährt.
(BK)
…und schon mal überlegt wieviel frauen masturbieren wenn sie sich nur genügend männern zeigen können? ihr steht doch neben den schuhen, das leben läuft vorbei…..