vonSchröder & Kalender 11.09.2008

Schröder & Kalender

Seit 2006 bloggen Schröder und Kalender nach dem Motto: Eine Ansicht, die nicht befremdet, ist falsch.

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Der Bär flattert heute nicht.

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Eine Welt verändert sich, weil das Wort seine Erscheinungsform verändert, sich mit rasender Geschwindigkeit in Gestalt von Pixeln und Bits statt von Papier und Druckerschwärze zeigt.

Es waren ähnliche Kulturschocks, als Schreiben das lebendige Sprechen der Peripatetiker verdrängte, als mit dem Ende des Mittelalters die Macht des Buchdrucks die Handschriftenarchive der fürstlichen Sammler obsolet machte und schließlich beginnend mit dem 19. Jahrhundert sich die Bibliophilen angeekelt vom Ausstoß der Schnellpressen abwandten. Nur eine Institution hat alle diese Zyklen überdauert: die Bibliothek.

Sie ist eben nicht, wie manche meinen, das Büchergrab, sondern ein Speicher der sich ständig verändernden literarischen Reproduktionsformen. Weil das so ist, freut es uns besonders, daß nun auch, nach vielen anderen Bibliotheken, die größte der Welt, nämlich die Library of Congress in Washington, das Werk ›Schröder erzählt‹ erworben hat.

Empfohlen hat es der Bibliothek die Exportbuchhandlung Otto Harrassowitz in Wiesbaden, die vorher schon die Jubiläumsausgabe an die Universitätsbibliothek Iowa geliefert hatte. Dieser Kontakt kam zustande, weil die Historikerin Elizabeth Heineman im Deutschen Literaturarchiv Marbach ›Schröder erzählt‹ entdeckt hatte und als Quelle für ihre Arbeit benutzte.

Foto: Martin Eberle

 

Bereits vor der Präsentation auf der Buchmesse sind somit 7 Exemplare der limitierten Edition verkauft. Weitere Besteller: ein bedeutender Hamburger Kunstsammler, zwei ebenso bekannte Künstler und weitere Leser. Wir sind gespannt, wann unser Kommissionsverleger Martin Schmitz die 70 Exemplare verkauft hat.

Also nur keine Schüchternheit, Freunde der Literatur, und mutig zugelangt! Wer sich ein Fahrrad für 1700 Euro kauft, der kann sich auch ›Schröder erzählt‹ leisten. Immer nach dem Motto des Frederick Henry Royce: »The quality remains after the price is forgotten.«

(ME /BK / JS)

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kommentare

  • „Wer sich ein Fahrrad für 1700 Euro kauft“

    Hm, woher wisst ihr, wie teuer mein faschistoides Bianchi-Rad war? Derweil, das habe ich bereits 1992 gekauft… aber umgerechnet in DM kommt das schon hin…

    Also ich frage jetzt mal meine (noch) wohlhabende Freundin, ob sie die Kohle rausrückt für das schöne Teil (sie will das schließlich auch lesen)…

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