***
Der Bär flattert munter in nordöstlicher Richtung.
***
Bald ist Buchmesse und diverse Neuerscheinungen trudeln ein, die Freunde schicken uns ihre Arbeiten. Zuletzt hatten wir mit Vergnügen Christian Y. Schmidts ›Bliefe von dlüben‹, ein amüsantes Handbuch für künftige Chinaversteher gelesen.
Christian Y. Schmidt besuchte uns im Juli 2008 und widmete uns sein Buch ›Allein unter 1,3 Milliarden. Eine chinesische Reise von Shanghai bis Kathmandu‹
***
Am Samstag, nach unserem Einkauf, lag der übliche Postabholzettel im Briefkasten, wieder hatte uns jemand eine Büchersendung geschickt. Also fuhr ich heute mittag zur Post in die Uhlandstraße und holte das Päckchen ab. Beim Umsteigen von der U 7 auf die U 9 klappte der Anschluß nicht, ich mußte mich nicht beeilen. Eine junge zierliche Chinesin mühte sich mit ihrem großen und schweren Einkaufswagen Stufe für Stufe die Treppe hoch. Männer rannten vorbei, sie helfen selten, auch bei den Kinderwagen fassen immer nur die Frauen an. Ich fragte: »Kann ich helfen?« Sie nickte erfreut. Oben angekommen bedankt sie sich mit einem Lächeln, wir stiegen in verschiedene Abteile ein. Am Bundesplatz sah ich wieder, wie sie sich mit ihrem Wagen Stufe für Stufe abmühte. Sie lächelte mir zu, also bückte ich mich und sagte: »Eigentlich tue ich ja nur eine gute Tat am Tag!« Oben angekommen nickte sie mir leicht zu und sagte: »Danke, ich muß noch vier Stockwerke hochtragen.« Verdutzt rief ich: »Tschüß!« und machte mich schnell von dannen. Ich hatte doch eben Christians China-Crashkurs »von der Vorschule über die Grundschule, Mittelstufe, Oberstufe bis zum Abitur« absolviert. Aber nun wüßte ich gern: Wollte die junge Chinesin mich etwa dazu auffordern, daß ich ihr auch noch die vier Treppen hoch helfen soll?
(BK)
Dachte sofort: hey, das ist doch die &/*#, dann aber bald: kannichsein.
Nun, ich trage das zeug jetzt hoch, sinnbildlich, aber lasse mich dafür bezahlen.
Nicht üppig, aber immerhin. Allerdings muß immer neu verhandelt werden.