***
Der Bär flattert munter in nördlicher Richtung.
***
Der amerikanische Kritiker und Essayist Leslie A. Fiedler war einer der brillantesten Wortführer der amerikanischen Literatur der sechziger Jahre. In der Bundesrepublik erregte er 1968 Aufsehen mit seinem Freiburger Vortrag, den später der ›Playboy‹ in erweiterter Fassung unter dem Titel ›Überquert die Grenze, schließt den Graben‹ druckte. In Deutschland erschien der Aufsatz zuerst in ›März-Mammut‹ (1984). Fiedlers Spekulationen über die Erscheinungsformen und Möglichkeiten der Literatur der ›Postmoderne‹ finden in der ›Rückkehr des verschwundenen Indianers‹ ihre Ergänzung und Erweiterung auf ein utopisches gesamtkulturelles Modell hin, in dem die Parallelen und Widersprüche zu Kunst und Realität, gesellschaftlicher Existenz und Ästhetik aufgehoben sind. Seine Einführung in die literarische Postmoderne begreift Literaturgeschichte als geographische Geschichte. Im Auftauchen eines ›Neuen Indianers‹ in den Büchern von John Barth, Ken Kesey, Thomas Berger, Leonard Cohen u. a. erkennt er den alten Traum vom Wilden Westen, die Sehnsucht nach den Urgärten und Jagdgründen des Abenteuers wieder.
Leslie A. Fiedler, ›Die Rückkehr des verschwundenen Amerikaners‹. Titel der Originalausgabe: ›The Return of the Vanishing American‹. Aus dem Amerikanischen von Wolfgang Ignée und Michael Stone. Engl. Brosch., 224 Seiten. Schutzumschlagentwurf von Jörg Schröder unter Verwendung einer Zeichnung von Bettina Böhmer. März Verlag, 1970.
***
Inhalt:
Vorwort:
Einführung: Der Dämon des Kontinents
In alle Himmelsrichtungen
Die Welt ohne Westen
Die Grundmythen I: Das Ende der Frauenherrschaft
Die Grundmythen II: Liebe im Wald
Die Grundmythen III: Unsere beiden Mütter
Die Grundmythen IV: Wache Träume
Ein Wachtraum scheitert
Unsere Anti-Pocahontas
Von Gary Cooper zu Lee Marvin
Die höhere Sentimentalität
Personen- und Sachregister
***
Die Grundmythen I: Das Ende der Frauenherrschaft
***
***
Die Grundmythen II: Liebe im Wald
***
***
Unsere Anti-Pocahontas
***
***
Die höhere Sentimentalität
***
***
(LAF / BK / JS)
Meine Gedanken ueber das Kommentar von Stephan Roth – und ganz sachlich gemeint und von dem Standpunkt eines internationalen Analysten: Was er schreibt ist vollkommen logisch von einem Deutschen von heute. Die Deutschen von heute haben – unter den Europaern – das geringste Vermoegen die Kulturen von Lateinamerika zu „verstehen“. Und das kann man sogar dokumentieren – gerade in dem Thema des Komponisten Armando Manzanero: Sein „wiki bio“ erscheint in vielen Sprachen – natuerlich Franzoesisch und die anderen wichtigen Eurosprachen, aber auch in anderen Sprachen, wie Katalan, Bahasa Indonesia, Hebraeisch. Aber es gibt keine „wiki bio“ ueber den Komponisten in Deutsche! Und das ist symptomatisch fuer das Wissen und das Verstehen ueber Lateinamerika unter den Deutschen. Dabei haben die Deutschen schon seit Jahrzehnten die Kompositionen von Armando Manzanero – der Maya-Indianer in Mexiko – gehoert – denn die von den „Germans“ (Ersatz-Amis) vergoetterten Elvis Presley und Frank Sinatra haben in ihren Tagen damals schon einige der Kompositionen von Armando Manzanero gesungen. Da muss man aber das „wiki bio“ in Englisch oder Spanisch lesen. Der Deutsche von heute“weiss schon alles“ und man kann ihn kaum neues Wissen ueber andere Kulturen lehren. Ich lebe in einer Stadt des U.S.Suedwesten in welcher man viele Turisten aus allen Laendern trifft. Die Chinesen und Inder interessieren sich eifrig wenn man ihnen die Kulturgeschichte der Region erklaert, sogar der Ami hoert sich einiges an. Aber sobald ich Deutsch hoere, gehen ich sofort in eine andere Richtung – aus jahrelange Eerfahrung in beiden Amerikas: „Der Deutsch weiss schon alles!“ (Wahrscheinlich von Hollywoodfilmen…oder wie das obige andeutet: Er hat mal ueber die Indianer in einem Buch von einem New Yaaarker gelesen – und dadurch „weiss er alles“! )