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Der Bär flattert in nordöstlicher Richtung.
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Die Kapazitäten streiten sich, wer ihn erfunden hat: Pythagoras aus Samos vielleicht, Archimedes sehr wahrscheinlich, ganz sicher nicht Aristoteles wie es im Wikipedia-Beitrag steht. Denn Aristoteles beschäftigte sich eher mit den Grundformen des Denkens als mit dem Mechanismus des Nussknackers.
Die große Blütezeit dieser Hebelmänner begann im frühen 19. Jahrhundert als der Bergbau im Erzgebirge zum Erliegen gekommen war. Die Bergleute und ihre Familien suchten nach neuen Erwerbsquellen und begannen Holzspielzeug zu drechseln. So begann dieses beliebte Kinderspielzeug seinen Siegeszug und diente gleichzeitig als Karikaturen der Obrigkeiten: bunte grimmige Könige, Soldaten, Gendarmen und Förster wurden gedrechselt.
E.T.A. Hoffmann schrieb 1816 im Zyklus ›Die Serapionsbüder‹ das Weihnachtsmärchen ›Nussknacker und Mäusekönig‹, nach dem Peter Iljitsch Tschaikowsky seinen ›Nussknacker‹ komponierte, der später als Ballett aufgeführt wurde.
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Schneeflocken-Walzer (Mariinsky)
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Es ist die Geschichte eines kleinen Mädchens, das zu Weihnachten einen Nussknacker bekommt. Der hölzerne Geselle entführt Klärchen in ein Traumland, kämpft mit ihr gegen den Mäusekönig, zieht mit ihr ins Reich der Süßigkeiten, in dem der Lakritzmohr sie mit Geleefrüchten, Marzipankartoffeln, Pfefferminztalern und Lebkuchen füttert. Der Nussknacker hat sich inzwischen wieder in einen schönen Jungen verwandelt, eine Hexe hatte ihn verzaubert. Er tanzt beglückt mit der Zuckerfee, den berühmten ›Pas de deux‹. Ab dem 10. Dezember wird das Ballett in der Deutschen Oper Berlin aufgeführt.
Also insgesamt kein Stück für Diabetiker, sondern eine süßliche Weihnachtsgeschichte. Daran mussten wir denken, als wir gestern die Nussknackersammlung im Schaufenster der Thüringer Apotheke in der Mainzer Straße betrachteten.
(BK / JS)
Ohrenschmalz.