vonSchröder & Kalender 29.09.2012

Schröder & Kalender

Seit 2006 bloggen Schröder und Kalender nach dem Motto: Eine Ansicht, die nicht befremdet, ist falsch.

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Der Bär flattert in nördlicher Richtung.
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Hermann Peter Piwitt: ›Das Bein des Bergmanns Wu, März Verlag
Hermann Peter Piwitt: ›Das Bein des Bergmanns Wu. Praktische Literatur und literarische Praxis‹. Engl. Brosch., 160 Seiten, (8°). Umschlaggestaltung: Typographie von Jörg Schröder mit einer Grafik von Berndt Höppner. März Verlag, Frankfurt a. M. 1971 (Die März-Ausgabe ist nur noch antiquarisch erhältlich.)
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Hermann Peter Piwitt, geboren 1935, arbeitete in den Jahren 1967 und 1968 als Lektor im Rowohlt Verlag. 1968 begann seine Mitarbeit an der Zeitschrift ›konkret‹, seit 1969 lebt er als freier Schriftsteller in Hamburg.

 

›Das Bein des Bergmanns Wu‹ enthält gesammelte Aufsätze, die in verschiedenen Zeitschriften und Zeitungen veröffentlicht wurden, unter anderem in ›konkret‹ und im ›Spiegel‹. Hans Christoph Buch schrieb im ›Spiegel‹: »Spätestens seit Piwitts Essay-Band ›Das Bein des Bergmanns Wu‹ müsste klargeworden sein, dass dieser Autor alles andere ist als ein intellektueller Schöngeist. ›Die Praxis der Literatur hat es mit unserer alltäglichen Wirklichkeit zu tun, mit deren Ursachen und voraussichtlichen Konsequenzen soweit sie sinnlich zu vergegenwärtigen sind‹, schreibt Piwitt. Und: ›Es kann keine politische Relevanz geben außer über die kritische sinnliche Wahrnehmung am gewöhnlichen Detail.‹ Er hat damit sein literarisches Programm umrissen.«

Ein Klappentext-Zitat: »Hinsehen und Wut bekommen. Ein Prozess der Wahrnehmung, der für die Essays Hermann Peter Piwitts verantwortlich ist. Die meisten Essays widmen sich der neuesten Literatur in der Bundesrepublik. Piwitt sieht in der literarischen Praxis eine Praxis unter vorsozialistischen Bedingungen, die Utopie nur insoweit verwirklichen kann, wie sie darüber nicht abstrakt oder philosophisch wird. In der Sorge um den Nutzwert der literarischen Betätigung und der Erlösung von ihr durch politische Arbeit erkennt Piwitt die Traditionen einer bürgerlichen Kunstidolatrie, die von der Literatur enttäuscht ist, weil sie den Kapitalismus nicht abschaffen kann. Nicht die Flucht nach vorn, ins sogenannte »politische Engagement«, sondern dialektische Selbststeuerung der Sinnlichkeit sichert der Literatur die Zukunft und einen politisch relevanten Kunstcharakter. Vorbedingung ist Interesse für alles und jedes, was materiell, das heißt, gesellschaftlich gegeben bzw. denkbar ist. Interesse lehrt Interessen erkennen und wahrnehmen. Wahrnehmung im doppelten Sinn des Wortes: ohne sinnliche Wahrnehmung keine Wahrnehmung von Interessen. Hinsehen und Wut bekommen.«

 

Frank Schäfer hat Hermann Peter Piwitt für die ›Zeit online‹ im Januar 2010 interviewt.

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Hermann Peter Piwitt: ›Das Bein des Bergmanns Wu, März Verlag
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Hermann Peter Piwitt: ›Das Bein des Bergmanns Wu, März Verlag
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Hermann Peter Piwitt: ›Das Bein des Bergmanns Wu, März Verlag
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Hermann Peter Piwitt: ›Das Bein des Bergmanns Wu, März Verlag

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(HPP / BK / JS)

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