vonSchröder & Kalender 05.11.2012

Schröder & Kalender

Seit 2006 bloggen Schröder und Kalender nach dem Motto: Eine Ansicht, die nicht befremdet, ist falsch.

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Es ist dunkel, wir sehen nicht, wie der Bär flattert.

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Etwas abgeschlagen von einer größeren Ordnungsarbeit überwanden wir uns und gingen am Freitag ins Brecht-Haus zum Themenabend ›Das Prinzip Kopie‹. Es war der erste Abend der vierteiligen Gesprächsreihe zum Urheberrecht zwischen „GEIST“ UND „EIGENTUM“.

 

Und wenn Florian Felix Weyh ruft, lohnt es sich immer zu kommen. Zumal er als ersten Gesprächspartner Uwe Jochum, Autor und Bibliothekar an der Universität Konstanz, gewonnen hatte. Seine Tour d’horizon begann mit der Alexandrinischen Bibliothek der Ptolemäer. Uwe Jochum berichtete von der Praxis der Zwangskopien, die den anlegenden Schiffen auferlegt war. Die Originale mussten an die Bibliothek abgeliefert werden und wurden dort kopiert. Diese Abschriften waren für die Ausbreitung des griechischen Geistes und die Entwicklung der antiken Wissenschaft entscheidend. »Die Vielzahl verwilderter Textfassungen wurde durch eine kritische Ausgabe ersetzt, die in der Folgezeit maßgeblich blieb und auf die in den meisten Fällen letztlich auch unsere Überlieferung zurückgeht.« (Zitat aus ›Der kleine Pauli. Lexikon der Antike‹) Das weiß nicht jeder, da wacht man auf!

 

Weiter ging es mit raffiniert ausgesuchten Zitaten zum Beispiel mit Martin Luthers Warnung an die Drucker vom 1541, und mit Kants und Fichtes Überlegungen zum geistigen Eigentum sowie Helgels ›Ich, ist jeder‹.

 

Hegel, Grossen Brockhaus‹, 5. Band. Copyright 1954 by F. A. Brockhaus

kopiert aus dem ›Grossen Brockhaus‹, 5. Band. Copyright 1954 by F. A. Brockhaus, Wiesbaden. Zusätzlicher Copyrightvermerk: »In diesem Buch werden, wie in allgemeinen Nachschlagewerken üblich, etwa bestehende Patente, Gebrauchsmuster oder Warenzeichen nicht erwähnt. Wenn ein solcher Hinweis fehlt, heißt das also nicht, daß eine Ware oder ein Warenname frei ist.«

 

Georg Wilhelm Friedrich Hegel, Gemälde von Jakob Schlesinger (Nationalgalerie Berlin), aus dem Web kopiert: von Wikipedia

Georg Wilhelm Friedrich Hegel, Gemälde von Jakob Schlesinger (Nationalgalerie Berlin), aus dem Web kopiert: von Wikipedia

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Die Zitate las der Sprecher Markus Hoffmann expressiv und obwohl ich (JS) etwas schwerhörig bin, verstand ich alles. Schließlich, wie konnte es anders sein, mündete die Veranstaltung in ein Wechselgespräch über die Kopie(un)kultur im Netz. Leider waren keine Piraten erschienen, das wäre nämlich Schulfunk für sie gewesen. Aber das solltet Ihr nachholen, Schwestern und Brüder mit dem orangenen Wimpel!

 

Wir jedenfalls freuen uns auf die nächsten Veranstaltungen im Brecht-Haus mit dem Titel ›Eigentum‹ am 11. Dezember 2012, ›Gesetz‹ am 10. Januar 2013 und ›Geschäft‹ am 28. Februar 2013, die wir jeweils ankündigen werden.

 

(BK / JS)

 

 

 

 

 

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