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Der Bär flattert in nordöstlicher Richtung.
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Am Wochenende besuchten wir im Kunstraum Kreuzberg/Bethanien die Ausstellung ›Gebärde Zeichen Kunst‹, die An Paenhuysen und Wolfgang Müller kuratiert hat. Vertreten sind Werke von Künstlern, die sich mit Gebärdensprache, Klang, Musik, Lautsprache und Zeichen beschäftigen. Künstler: John Cage, Die Tödliche Doris, Christine Sun Kim, Flying Words Project, Valeska Gert, Joseph Grigely, Ella Mae Lentz, Ernst Mitzka, Wolfgang Müller, Magnús Pálsson, Roman Signer, Signmark, Sookee + Juju und Nal, Barbara Stauss, Gunter Trube, Clayton Valli, Ming Wong.
Die interdisziplinäre Ausstellung bewegt sich auf neuem Terrain: Mit Gebärden, Gesten, Klängen und Interaktionen betreten bisher unbekannte Kunstformen die Bühne. Die Grenzen zwischen Tanz, Performance, Musik, Sprache, Literatur und Malerei sind fließend. ›Gebärde Zeichen Kunst‹ ist die weltweit erste Ausstellung, die Kunstwerke präsentiert, welche sich an den Schnittstellen von gehörloser und hörender Kultur bewegen.
Wir erfuhren, dass Gebärdensprache keine lingua franca ist, vielmehr hat jedes Land seine eigene Gebärdensprache. So gibt es in Deutschland die Deutsche Gebärdensprache (DGS), in Amerika die American Sign Language (ASL) und in Frankreich die Langue des Signes Française (LSF) usw. Der Grund, warum die Gebärdensprache kein Esperanto ist: Sie wurde nicht ›erfunden‹, sondern entwickelte sich im Laufe der Zeit, so wie jede lebende Sprache, die sich ständig fortentwickelt.
Eine freundliche Hündin gratuliert Wolfgang Müller zur gelungenen Ausstellung. Foto: Barbara Kalender
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Höhepunkt der Ausstellung war die Performence von Christine Sun Kim. Auf Ihrer Website kann man Kims Video: ›A Selby Film‹ sehen.
Christine Sun Kim checkt ihre Performance, im Hintergrund der Künstler Ming Wong. Foto: Barbara Kalender
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Der Katalog zur Ausstellung ist im Martin Schmitz Verlag erschienen.
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(BK / JS)
Mehr noch, es gibt von der Gebärdensprache auch regionale Dialekte. Dominiert wird die Deutsche Gebärdensprache derzeit von den Hamburgern, die dort an der Uni vor 30 Jahren ein eigenes Institut zur Erforschung der DGS eingerichtet haben. Dementsprechend etabliert sich derzeit eine Gebärdenhochsprache, die in Gebärdenlexika und Lehrfilmen festgeschrieben wird. Ebenso tragen die Nachrichtendolmetscher im Fernsehen für eine Nivellierung der Sprache bei.
Zudem gibt es ein anderes Problem innerhalb der Gehörlosengemeinschaft, nämlich der Rückgang gebärdensprachlicher Kompetenz bei heranwachsenden Gehörlosen. Der Grund hierfür sind die Cochlea-Implantate, die ein „Hören“ auch bei vollkommener Taubheit ermöglichen. Damit implantierte Kinder werden überwiegend lautsprachlich geschult.
Servus Matthias