vonSchröder & Kalender 29.03.2014

Schröder & Kalender

Seit 2006 bloggen Schröder und Kalender nach dem Motto: Eine Ansicht, die nicht befremdet, ist falsch.

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Der Bär flattert in nördlicher Richtung.

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Als wir gestern in der Alten Nationalgalerie unsere Mäntel abgaben, meinte die Garderobiere, nachdem sie meinen Sommermantel mit dem Label Bugatti in Empfang genommen hatte: »Na, das passt ja!« Genau, denn wir waren zur Eröffnung der Ausstellung von Rembrandt Bugattis Tierplastiken gekommen. Der Bruder des Automobilkonstrukteurs Ettore Bugatti schuf in seinem kurzen Leben über 300 Plastiken, hundert seiner Tierbronzen zeigt die Berliner Retrospektive kuratiert von Philipp Demandt, dem Direktor der Alten Nationalgalerie. Es ist die erste Museumsausstellung dieses Meisters der Frühmoderne weltweit, der – obgleich zu Lebzeiten höchst erfolgreich – nach seinem frühen Tod weitgehend in Vergessenheit geriet. In den zoologischen Gärten von Antwerpen und Paris modellierte Bugatti vor und in den Tiergehegen: Elefanten, Raubkatzen, Ameisenbären, Vögel und Kleintiere aller Art, die ganze Menagerie.

 

Die Präsentation der Bronzen in Berlin ist einzigartig! Demandt zeigt sie auf den drei Ebenen vor den Gemälden der Sammlung, wodurch eine ungewöhnliche Spannung entsteht – seht selbst!

 

Rembrandt Bugatti, Elefanten, Alte Nationalgalerie. Foto: Barbara Kalender

Museumsinformation dazu: »Asiatischer Elefant (1907) und Bettelnder Elefant (1908). Historische Aufnahmen zeigen Bugatti beim Modellieren von Elefanten. Er lockte sie mit Äpfeln, die sie mit ihren Rüsseln zu greifen versuchten und hielt diese Bewegungen fest. Dem Künstler gelang im Ausbalancieren der schweren Körperlast Momente von präziser Motorik, feiner Empfindsamkeit und ungeahnter Eleganz zu entdecken.« Foto: Barbara Kalender

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Rembrandt Bugatti, Foto aus dem Katalog

Seite aus dem Katalog: Rembrandt Bugatti mit Löwenjungen im Jardin des Plantes in Paris.

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Und noch einmal zum Bugatti-Label im Herrenmantel: Die Bekleidungsfirma Bugatti in Herford hat weder mit Ettore noch Rembrandt Bugatti etwas zu tun, außer der Tatsache, dass sie 1978 den Markennamen raffiniert coverte und sich schützen ließ. Im Jahre 1999 einigte man sich mit dem VW-Konzern bezüglich der Markenrechte, denn VW ist seit 1998 Eigentümer der Automobilmarke Bugatti.

 

Bugatti Royale Kühlerfigur aus Katalog Alte Nationalgalerie

 

Zehn Jahre nach dem Tod seines Bruders verwendete Ettore Bugatti die Figur eines dressierten Elefanten, die Rembrandt als Briefsiegel für ihn geschaffen hatte, als Kühlerfigur für sein aufwendigstes Automobil. Der Bugatti Royal wurde in nur drei Exemplaren für einen horrenden Preis verkauft.

 

Übrigens: Hauptsponsor für die Berliner Ausstellung und das schöne Begleitbuch ist natürlich Volkswagen.

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BK / JS

 

 

 

 

 

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