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Der Bär flattert in südöstlicher Richtung.
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Weil wir die Heizung abgedreht hatten, fror ich (BK) am Samstagmorgen und holte meine dicke Strickjacke heraus. Als ich sie anzog, kroch aus dem linken Ärmel eine Kleidermotte und flog davon.
Also nix mit ruhigem Wochenende, schließlich haben die Motten einige unserer Lieblingsstücke auf dem Gewissen. Wir steckten die Wollpullover in die Waschmaschine oder lüfteten sie auf dem Balkon. Danach wickelten wir die Sachen in Zeitungspapier, angeblich ist dies das wirkungsvollste biologische Mittel gegen die Plagegeister. Denn die Kleidermotte frisst kein Papier.
Eigentlich dürften wir gar keine Motten haben, denn im Wohnzimmer steht ja der Mottenkönig, aber eben nicht im Schlafzimmer. Jörg schenkte mir das Exemplar letztes Jahr, weil er weiß, dass mich jede neue Pflanze erfreut. Der Mottenkönig wuchs schnell heran, und tatsächlich hatten wir letztes Jahr weniger Insekten auf der Terrasse.
Beim Mottenkönig (Plectranthus fruticosus) – grünblättrig, hellviolette Stiele, sehr frostempfindlich – ist die ganze Pflanze schädlingsabwehrend. Alle Fotos: Barbara Kalender
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Während der Beschäftigung mit dem Thema erfuhren wir, dass Marcel Duchamp ebenfalls einen Mottenkönig besaß und dem Künstler Jasper Johns einen Ableger schenkte. Noch ein Ableger von Duchamps Pflanze fand ihren Weg ins Duchamp- Forschungszentrums des Staatlichen Museums Schwerin, die wiederum einen Ableger Stefan Banz und Caroline Bachmann von der Kunsthalle Marcel Duchamp in Cully / Schweiz übergaben.
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BK / JS