Doppeldecker in Holland Zu niederländischen Zügen habe ich ein besonderes Verhältnis. Zum Beispiel habe ich so einige Millionen Kilometer in ihnen zurückgelegt, selbst zu exotischen Orten wie etwa Etten-Leur. Wo ich ganz sicher nie wieder hin fahren werden, Gott bewahre.
Den Ursprung meines besonderen Verhältnisses finde ich übrigens in Leipzig. Dort fand ich rund um den Mauerfall einen Prospekt der niederländischen Bahn und ich fand es wunderhübsch, wie da auf einem Foto ein blau-gelb Zug durch die flache Landschaft rauscht.
Ich habe selbst an einer Innovation im niederländischen Eisenbahnwesen mitgewirkt, zum Beispiel können Reisende der Nederlandse Spoorwegen (Abk. NS) die kostenlose Tageszeitung Metro lesen . Eben jene NS kommt nun mit einer irritierenden Neuerung. Wie die Zeitung De Telegraaf berichtet, arbeitet die NS „tief im Geheimen“ daran, die Doppeldecker so einzurichten, dass die Reisenden stehen statt sitzen, schweigen statt reden „können“. Die Züge sollen so eingerichtet werden, dass es reichlich Ruhezonen gibt. Experten, so De Telegraaf, sollen sich die Frage gestellt haben, wie es denn mit den Kindern sei, die gern oben sitzen würden. Wie die Leute morgens in die Züge einsteigen und eine Ruhezone finden sollen. Reisende wie ich finden es allerdings immer noch komisch, dass die niederländischen Doppeldecker die wahrscheinlich kleinsten Durchgangstüren der Welt haben. Die NS sollte sich auch dieses Themas widmen, dann schweigen eh die meisten Menschen in den Zügen.