vonKarim El-Gawhary 07.05.2010

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So sah es bisher aus: www. Adressen in Arabisch.Domäne in lateinischen Buchstaben

Es ist soweit. Es gibt jetzt die ersten Domänen in arabischer Schrift im weltweiten Netz. Die Regulierungsbehörde Icaan hat den Schalter umgelegt und erlaubt nun auch nicht-lateinische Buchstaben. Arabisch macht den Anfang. Ägypten, Saudi Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate sind die ersten Länder, die auch Landes-Code am Ende der Adresse mit arabischen Zeichen besitzen.
Dem Schritt sollen Domänen in chinesisch, thailändisch und tamilisch folgen. Mehr als 20 Länder haben bereits Anträge gestellt. „Das ist der wichtigsten Tag seit Beginn des Internets“, sagte Tina Dam, die Direktorin bei Icann, zuständig für die Internationalisierung der Domäne-Namen in einem Interview mit der BBC.
Die arabischen Regierungen hatten sich schon bei der Ankündigung letzten November stolz gegeben. „Das Internet spricht Arabisch“, verkündete Ägyptens Technologieminister Tarek Kamel, der das Ganze jetzt erneut als einen „Meilenstein“ bezeichnete.
Doch nicht überall in der Arabischen Welt trifft die Entwicklung auf Zustimmung. „Das wird total überbewertet“, meint Wael Abbas, Ägyptens prominentester Blogger, als ich ihn vor ein paar Monaten darauf ansprach.  Sein Urteil:

„Arabische Domänen schaffen Distanz, denn auf sie kann nur mit arabischer Tastatur zugegriffen werden“.

Im Internet gehe es aber darum, dass weltweit Netzwerke geschaffen werden. Der neue Schritt, fürchtet Wael Abbas, „führt zu einer Lokalisierung des Internets“. Am Ende, glaubt er, stünde ein ähnliches Phänomen wie beim Lokalfernsehen in den USA, bei dem sich alle nur noch für ihre unmittelbare Umgebung interessierten und keine Ahnung haben, was in der Welt vorgehe.

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