Der tragische Tod von Robert Enke war auch in den Niederlanden ein großes Thema. Alle Nachrichtensendungen im TV berichteten davon, dazu Zeitungen, Websites etc. Und dann am Donnerstag diese seltsame Schlagzeile auf der Titelseite von „De Volkskrant“:„Website biedt tips voor zelfdoding“ – Website bietet Tips für die Selbsttötung.
Kein Witz. Die Nederlandse Vereiniging voor een Vrijwillig Levenseinde (Niederländische Vereinigung für ein Freiwilliges Lebensende, NVVE) hat nun eine Website, auf der Lebensmüde Tips für einen ordentlichen Freitod einholen können. Zwei Bedingungen: die Todeswilligen müssen über 16 sein und dann ist da noch ein Mitgliedsbeitrag von 17,50 Euro im Jahr. Anscheinend gibt es keinen Discount für die Erben, falls die NVVE-Selbsttod-Tips vor Ablauf des Jahres erfolgreich zum Ziele führen.
Der NVVE zufolge soll es sich um die weltweit erste Website mit derartigen Informationen handeln. Das können wir nun in der Schnelle nicht nachprüfen, aber Bücher zum Thema „Do it yourself-Tod“ gibt es ja auch schon. NVVE-Sprecherin Petra de Jong sagte zu „De Volkskrant“: „Wir wollen verhindern, dass Menschen mit Todeswunsch zu grauenhaften Methoden greifen müssen. Manchmal springen sie vor den Zug, sie hängen sich auf oder zünden sich selbst an. Das ist nicht nur für sie selbst schrecklich sondern auch für Angehörige und Helfer. Wir finden, dass Menschen auf würdige Weise sterben können müssen.“
In den Niederlanden nehmen sich jährlich mehr als 1500 Menschen das Leben, die Zahl ist lt. NVVE kleiner als die der Verkehrstoten. Der NVVE empfiehlt den Selbsttodwilligen im Prinzip, es mit tödlichen Medikamenten zu versuchen. In Kombination mit Schlaf- und Antikotzmitteln. Mit den tödlichen Medikamenten, einem Schlafmittel, Antidepressiva und einem Antimalariamittel kann entweder ein Herz- oder Atemstillstand erreicht werden, dass sollte zwischen zwei und zwölf Stunden dauern.