Sting hat sich gegen den Bau des umstrittenen Riesenstaudamms Belo Monte im brasilianischen Amazonasgebiet eingesetzt. In São Paulo gab der Rockstar gestern eine gemeinsame Pressekonferenz mit dem Kayapó-Sprecher Raoni.
Foto: Dennis Barbosa/Globo Amazônia
“Brasilien braucht Energie, aber vielleicht braucht es nicht Belo Monte”, sagte Sting so diplomatisch wie möglich, die Betroffenen müssten angehört werden. Bereits 1989 hatten sich Roani und Sting erfolgreich gegen das Megaprojekt eingesetzt, für das der Amazonas-Nebenfluss Xingu aufgestaut werden soll. Die Regierung Lula möchte im kommenden Jahr mit dem Bau beginnen, der mehrere indigene Völker in ihrer Existenz bedroht.
“Ich will in Frieden leben, ich will, dass meine Enkel in Frieden leben”, sagte Raoni. “Als ich vor 20 Jahren zum ersten Mal an den Xingu kam, spürte ich, dass der Tropenwald wichtig für die Welt ist”, erklärte Sting, der damals seine Rainforest Foundation gegründet hatte. Heute sei diese “Intuition” wissenschaftlich untermauert, fügte Sting hinzu. Abends bat er den Kayapó-Indianer mit den Worten “Das ist mein Vater, mein großer Freund” auf die Bühne.
Protestkundgebung am Rio Xingu, Mai 2008
Mit einer Spitzenkapazität von 11.200 Megawatt soll Belo Monte der drittgrößte Staudamm der Welt werden. Offiziell sind 6,2 Milliarden Euro veranschlagt, Experten gehen aber von weit höheren Gesamtkosten aus. Über 16.000 Menschen droht die Umsiedlung, und die Zerstörung des Regenwaldes in der Region würde sich weiter beschleunigen.
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Nachtrag Dezember: Sting erläutert seine Haltung in der BBC.