vonFalk Madeja 07.12.2010

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[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=-AUdQiToXzc&feature=player_embedded[/youtube]Diese Geschichte… Das muss ich etwas ausholen. Gehen wir mal in der Zeit etwas mehr als ein Jahr zurück – und nach Breda. Nun wir waren verliebt, hatten uns am Nachmittag einen komplett sinnlosen französischen Kunstfilm (irgendeine reiche Ehefrau trieb es mit einem Bauarbeiter aus dem Baskenland) angesehen, und weil wir es miteinander so schön hatten, später noch einen unterhaltsamen Film (Inglorius Bastards) angeschaut. Statt ins Dorf, wo die betreffende Dame des Tages ihr Haus hat, zu fahren, gingen wir in ein Hotel. Nur, wir hatten keine Kondome dabei – und das kann für Verliebte ein Problem sein.

Wir durchstreiften das nächtliche Breda, gingen von einem zum anderen Cafe, dort hätten ja Automaten hängen können bzw. müssen. Doch, verflixterweise klappte das nicht. Nicht einmal in dem Hotel, wo uns die Leute hinter der Rezeption auch noch anguckten, als ob die Einführung von Verhüterlies in der Provinz Brabant noch gar nicht stattgefunden hätte. Wir umstreiften die Umgebung des Hotels und siehe da, ein Studentenklub! Meiner messerscharfen Logik zufolge musste es hier einen Kondom-Automaten geben, schließlich waren da viele junge Leute auf einem Haufen. Ich ging also mutig auf die Türsteher zu und fragte, ob es hier einen Kondomautomaten geben würde.

Die grinsten sich eins, wollten aber helfen. Die Frau hatte sich 100 Meter vom Klub in einem Hauseingang versteckt, sie wollte nicht von irgendwelchen Studenten beim Kondomkauf ertappt werden, denn sie unterrichtete in einer Nachbarstadt und da hätten ihre Studenten durchaus in dem Klub sein können.

Was soll ich sagen. Ich ging zum Herrenklo – Automat verstopft, junge Männer machen schlüpfrige Bemerkungen. Ich ging zum Damenklo – Automat anderweitig defekt, junge Frauen schauen mich an wie einen Alien. Ich wieder zu den Türstehern, die wissen noch von einem anderen Klo, aber auch hier Fehlanzeige. Die Türsteher und ich waren jetzt schon eine halbe Stunde mit meiner Kondomsuche befasst, meine Lebensabschnittsgefährtin wartete in der Dunkelheit. Als ich bereits erfolglos abdrehen wollte, schießt es dem Türsteher in den Kopf. Mensch, ja gegenüber ist doch ein Sexshop! Die haben draußen bestimmt einen Automaten hängen! Und tatsächlich, so war es. Wir haben die Packung komplett aufgebraucht, ich teile nicht mit, wieviele Exemplare drin waren. Das wäre ja noch schöner!

Ein Jahr später, so lese ich heute , hat sich die Lage der Sexshops in Breda weiter verschärft. Nicht durch mich, wahrscheinlich auch nicht die ungenannt bleibende Damals-Dame. Aber es ist etwas passiert. Ein Irrer hat nämlich am 13. November einen – oder den(?) – Sexshop überfallen, schreibt Geenstijl. Er wollte allerdings keine Kondome haben sondern lieber Bargeld. Dummerweise aber gibt es Kameras, eine aufmerksame Polizei und YouTube. Da sind nun Videos von ihm zu sehen und das war von meiner bzw. unseren Kondom-Aktion natürlich nicht der Fall. Denn wir hatten ja bezahlt…

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