vonFalk Madeja 14.03.2010

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Grenzen ziehen
Grenzen ziehen

In den Niederlanden wehren sich Krankenschwestern gegen sexuelle Nötgung – und weil ich nun einmal zwischen Hamburg und Amsterdam so einige Krankenschwestern kenne, rührt mich der Fall. Die Krankenschwestervereinigung Nu’91 hat eine Kampagne mit dem Namen „Hier ziehe ich meine Grenze“ (Hier ligt mijn grens) gestartet. Hintergrund ist der Fall einer 24jährigen Frau, die von einem 42jährigen Patienten sexuell genötigt wurde.

Wie das NRC Handelsblad berichtete kann der Mann nur Augen und Mund bewegen. Er verfügt über ein sogenanntes Personenbezogenes Budget für Krankenpflege (PGB). Er forderte die junge Frau auf, ihn sexuell zu befriedigen – als ob das zum Job einer Krankenschwester gehört. Sie sagte also nein – und dann bekam sie mit, dass zwei der insgeamt sieben anderen Pflegerinnen das sehr wohl taten!

Die Reaktion der Vereinigung der PGB-Patienten war für Nu’91 schockierend. Direktorin Aline Saers sagte, es stehe den Patienten frei, solche Fragen zu stellen, man könne ja nein sagen. Ich denke, wenn dich jemand sexuell nötigen also missbrauchen will, kann man ja nein sagen und dann zur Tagesordnung übergehen, and thats it? Ich bin auch vor kurzem missbraucht worden – und das mit der Tagesordnung ist schwierig.

Nun hat Nu’91 also eine Kampagne gegen derlei sexuelle Nötigung – und ich kann das sehr gut nachvollziehen. Bei Missbrauch zur Tagesordnung übergehen – manche Leute hätten das gern, Schiedsrichter, Priester, Dozenten etc.

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