vonKarim El-Gawhary 25.06.2010

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Mehrere tausend Menschen haben heute im ägyptischen Alexandria gegen Polizeigewalt, Folter und die seit fast 30 Jahre geltenden Notstandsgesetze protestiert.
Anlass war
der Fall Khaled Said, ein junger Mann, der am 6. Juni auf offener Strasse mutmaßlich von zwei Polizisten zu Tode geprügelt worden war.

[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=7l0ZeZPzhQ8&feature=player_embedded[/youtube]

Laut der offiziellen Version, an der nach zwei Autopsien der Leiche immer noch festgehalten wird, soll Khaled an einem Tütchen mit Drogen erstickt sein, dass er kurz vor dem Auftauchen der Polizisten heruntergeschluckt haben soll.

Die internationale Menschenrechtsorganisation Human RightsWatch hat jetzt die ägyptischen Behörden aufgerufen, den Fall zu untersuchen und gegen die beiden Polizisten vorzugehen. Untersucht werden sollen auch deren Vorgesetzten und der zuständige Staatsanwalt, der in ersten Ermittlungen weder Beweise gesammelt, noch Zeugen befragt habe.

„Die Zeugenaussagen und ein Foto von Khaled Saids völlig entstellter Leiche weisen darauf hin, dass er von den Polizisten in der Öffentlichkeit auf brutalste Weise zusammengeschlagen wurde.“ Joe Stork. Nahost-Direktor von Human Rights Watch.

Angeführt wurde die heutige Demonstration in Alexandria übrigens von dem Friedensnobelpreisträger und ehemaligen Chef der Internationalen Atomenergiebehörde,  Muhammad El-Baradei, der möglicherweise den ägyptischen Präsidenten Honsi Mubarak bei den nächsten Präsidentschaftswahlen herausfordern will. El-Baradei hatte am Nachmittag auch symbolisch die Familie Khaleds in Alexandria besucht

In einer ersten Reaktion nach der Demonstration hat El-Baradei eben gerade getwittert:

„Von diesem Tag an wird das Volk Polizeigewalt und Folter nicht mehr einfach hinnehmen“, schreibt er.

Ich wünschte, er hat Recht.

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https://blogs.taz.de/sie_haben_ihn_totgepruegelt_aber_sein_fall_ist_nicht_totzukriegen/

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