Im Abendzug von Hamburg nach Berlin. Natürlich alles voll. Vielleicht ein Platz im Restaurant? Auch nicht. Aber wenigstens im Bistro kann man sich noch stapeln. Vor allem, weil gerade eine Mitreisende ihren Platz auf dem roten Pölsterchen räumt, das den Gästen den Hauch einer Sitzplatzillusion vermitteln soll. Ihr nicht: „Stehsitzen mag ich nicht“, sagt sie zu ihrem Begleiter. „Außerdem ist das sowieso mehr sitzrutschen.“
Was erstens stimmt, und zweitens noch niemals in dieser Bedeutung verwendet wurde. Die wenigen Google-Treffer für sitzrutschen beziehen sich fast alle auf eine Fortbewegungsart von Kleinkindern. Und eine auch auf Ferkel: „Ab dem zweiten Lebenstag zeigten die Ferkel das als Körperpflege bezeichnete Verhalten: Kratzbewegungen mit den Hinterbeinen, Scheuern (Sich-Reiben ), Sitzrutschen auf der Analregion, Schaben mit dem Kopf“ heißt es in der Doktorarbeit von Elke Forner, „Entwicklung von Verhaltensmerkmalen bei Saugferkeln der Rassen Deutsches Edelschwein, Piétrain und deren Kreuzung in verschiedenen Aufstallungssystemen“ (PDF).
Womit sich nur noch die Frage stellt, ob man, ob Ferkel oder Mensch, auch auf anderen Körperregionen sitzrutschen könnte.