vonBen Gerten 30.05.2009

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Hamburg, Hotel Steigenberger. Peter Schwark, Cheflobbyist für Lebensversicherungen beim Gesamtverband der Versicherungswirtschaft, hat gut zu tun, all die Angriffe von Verbraucherschützern auf das Lieblingsprodukt der Deutschen abzuwehren – die Lebens- und Rentenversicherung. Das Publikum bei der Banken-Tagung des Hamburger iff lauscht gespannt und lernt. Die Frage: Wie können die Lebensversicherer in der Krise ihre Garantien erwirtschaften, die zum Teil bei vier Prozent liegen?

Schwarks Antwort: Durch Geduld und Rechenkünste. Zum einen könnten die Lebensversicherungsunternehmen in Zeiten wie diesen geduldig abwarten, auch riskantere Anleihen als Bundesschatzbriefe kaufen und damit mehr Zinsen als bei Staatsanleihen verdienen. Zum zweiten müsse man die den Kunden versprochenen Garantie auch nicht für die ganze Einzahlung, nicht einmal für den ganzen Sparanteil verdienen, bestimmte Teile – in Schwarks Versicherungsjargon, die freie RFB – seien von der Garantieverzinsung ausgenommen. De facto müßten deshalb statt im Schnitt 3,4 Prozent nur drei Prozent Rendite für den Sparanteil erwirtschaftet werden.
Frau Prokop hätte anerkennend gesagt: Versicherungsmathematiker beherrschen auch allerlei Taschenspielertricks.

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