vonFabian Schaar 28.11.2022

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Politik, Gesellschaft und das Dazwischen.

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Heute erschien auf Übermedien.de ein kurzer Absatz, in dem die nette Redaktion erklärt, wie die letzte Ausgabe des ZDF Magazin Royale zu verstehen sei: Es handelt sich dabei um die Sendung, in der die FDP satirisch mit der RAF verglichen wird.

In der Annahme, dass das relativ einfach zu verstehen sei und natürlich auch ohne die vermutlich sinnlose Diskussion dazu auf Twitter zu kennen, war ich doch schon relativ verwundert, dass erst ein paar Medienjournalisten kommen müssen, um ihrem Publikum zu erklären, wie eine Böhmermann-Satire zu verstehen sei.

Wie auch immer, über den Kern der Satire geht der Übermedien-Artikel nicht hinaus; sicherlich, das mag man bewusst so gewählt haben, doch zu diesem Thema lässt sich noch viel mehr sagen.

Warum spricht man beispielsweise nicht auch einmal den verschobenen Begriff von Radikalität und Extremismus an, den man in der aktuellen Debatte wieder und wieder antrifft?

Es gibt eben keine feste Definition extremer Positionen; ein Politikverständnis nach dem Hufeisenschema ist schon seit Jahren veraltet: Extreme Positionen lassen sich nicht pauschal als solche einordnen und können selbst wenn sich jemand anmaßt, das doch zu tun, nicht in die Kategorien „links“ und „rechts“ eingeteilt werden.

Das politische Spektrum ist und bleibt zu vielschichtig und vielfältig, eine solche General- und Pauschalisierung möglich zu machen.

Radikal meint, so meine Definition, stark vereinfacht ausgedrückt, ein Problem an der Wurzel zu packen und eben nicht nur an der Oberfläche zu kratzen. Das sagt auch schon das Wort und vor allem sein Stamm „Radi-“ aus.

Wer die FDP ernsthaft als linke Partei bezeichnet, kann von mir aus getrost als politische Knalltüte bezeichnet werden; wer aber eine entsprechende Satire veröffentlicht, und das ist in einem Satiremagazin keine Seltenheit, kritisiert einen wichtigen Punkt der politischen Diskussionskultur dieser Tage valide:

Die Mitte kann genauso extrem sein, wie Linke oder Rechte, sollte man darunter eine starke Veränderung gesellschaftlicher Strukturen verstehen. Ob das dann radikal ist, ist, wie ich bereits versucht habe, zu erklären, nicht sonderlich leicht zu beurteilen.

Dass Satire heute eine Erklärung braucht, lässt sich meiner Ansicht nach aber leicht einordnen: Das ist einfach traurig.


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