vonFalk Madeja 13.04.2011

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In den Niederlanden zeichnet sich ein Verbot des Schächtens ohne Betäubung ab – hierbei wird Tieren die Kehle durchgeschnitten, und dann bluten sie aus. Machen Moslems und Juden so, andere Menschen finden das grausam. Wissenschaftlich gesehen leiden die Tiere darunter einige Minuten, ein bis drei. Allerdings, und das sage ich nach einem unvergessenen Arbeits-Besuch eines Schlachthofes in Anderlecht, sind andere Schlacht-Methoden auch nicht so, dass man sich gut fühlen kann. Nur sind die Tiere dann meistens sofort tot.

Schächten in den Niederlanden. Es soll sich lt. der Koninklijke Nederlandse Maatschappij voor Diergeneeskunde (Tier-Gesundheitsvereinigung) in den Niederlanden jährlich um zwei Millionen Tiere handeln, die für religiöse Moslems und Juden auf diese Weise getötet werden. Die Partei für die Tiere, die im Haager Parlament zwei der 150 Sitze hat, will, dass es künftig verboten wird, Tiere ohne Betäubung auf diese Weise zu töten.

Die Tierpartei ist eine kleine Partei, aber sie hat jetzt offensichtlich PVV, SP, D66, GrünLinks und nun auch die PvdA hinter sich. Wird es am Ende eine Mehrheit im Parlament für das Verbot geben? Wir werden sehen.

Tja. Es gibt da eben die kulturell-religiösen Argumente. Moslems machen es, Juden machen es. Würde es eine rein islamische Angelegenheit sein, wäre das Verbot längst da, so ist die Stimmung in den Niederlanden. Aber die Juden schächten halt auch. Gestern haben allerlei Rabbiner aus Europa in Amsterdam gegen das mögliche Verbot protestiert. Aryeh Ralbag aus Amsterdam sagte, das Verbot würde die Juden zurück in die Zeiten bringen, „in denen Juden nicht frei waren“.

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