von 28.06.2010

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Solarzellen mit Lampen darüber? Leider (noch) kein "perpetuum mobile" (Foto: Carla Schneider)

Alle drängeln sich an den zwei Rennbahnen. Jetzt ist die 12-jährige Anna an der Reihe. Die Moderatorin ruft: „Auf die Plätze fertig los“. Anna und das Mädchen auf der zweiten Bahn versuchen, so schnell wie möglich ihre selbstgebauten Solar-Autos ins Ziel zu bringen. Weil die Sonne noch auf sich warten lässt, müssen Handlampen für Strom und Antrieb sorgen. Anna schafft es als erste ins Ziel. Sofort ist sie von Freundinnen umringt, die ihren Sieg bejubeln.

Noch lebhafter geht es bei dem Wettbewerb für Grundschüler zu. Ihre Solar-Boote starten in einem kleinen Schwimmbecken. Doch nicht alle Boote finden den Weg ins Ziel, manche fahren lieber im Kreis. Die Begeisterung ist trotzdem groß. Die Kleinen haben einfach Spaß daran, wie sich ihre bunten Boote im Wasser bewegen. Dabei sein ist für sie alles. 

Am dritten Solarrennen auf dem Frankfurter Römerberg unter dem Motto „Sonne bewegt“ nahmen rund 500 Schülerinnen und Schüler teil. Sie gingen mit 150 Solar-Autos und 100 Solar-Booten an den Start. Mit viel Kreativität haben sie in der Schule die Mobile gestaltet und ihnen phantasiereiche Namen gegeben, etwa Crazy Frog oder Grüne Soße. Sponsoren haben die Technik mit Solarzelle und Antrieb zu einem günstigen Preis geliefert. Prämiert wurden nicht nur die schnellsten, sondern auch die schlauesten und schönsten Konstuktionen. Erstmals können die Siegerinnen und Sieger aus Frankfurt am Bundesentscheid in Berlin teilnehmen. Er findet statt am 25. September, dem Tag der Energie.

„Sonne bewegt“ hat das Ziel, Kinder für nachhaltigen Umgang mit den Ressourcen zu sensibilisieren, erklärt Monika Krocke, Projektleiterin beim Verein Umweltlernen in Frankfurt. „Uns ist wichtig, dass Kinder früh Photovoltaik-Zellen kennenlernen. Dann fallen ihnen die auch im Alltag auf. Als schöne Möglichkeit, Strom herzustellen.“ Das soll nicht durch trockenen Unterricht, sondern mit konkreten Ideen und in praktischer Arbeit umgesetzt werden. Der Verein sucht die Zusammenarbeit mit aufgeschlossenen Schulen und will diesen Handlungsspielraum über den Lehrplan hinaus ermöglichen.

Noch bis 2014 läuft die Dekade der Vereinten Nationen „Bildung für nachhaltige Entwicklung“. Die Stadt Frankfurt macht mit und stellt jeden Monat ein beispielhaftes Projekt vor. „Sonne bewegt“ wurde für Juni 2010 ausgewählt.

Text: Carla Schneider

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