vonBen Gerten 04.07.2009

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Vor einem Jahr habe ich von den polnischen Störchen berichtet, die dutzendweis den dortigen Mähdreschern hinterherlaufen (21.August 2008). Heute muss ich anerkennen, den schweren Maschinen so hinterherzulaufen ist wohl eine Spätfolge des Sozialismus.

Die spanischen Störche nämlich, die halten es lieber mit den katholischen Kirchen – insbesondere in Kastilien. In Orten wie Manzanares el Real oder Lozoya eine Autostunde nördlich von Madrid nisten die Vögel gleich im Dutzend auf einem Kirchturm. In den Kaffees auf der Plaza hört man beständig das Klappern der Störche.

Isabella von Kastillien, das war die Frau, die als katholische Königin Ferdinand von Aragon heiratete, erstmals so etwas wie Spanien schuf, die Mauren aus Granada vertrieb und die Juden gleich aus dem ganzen Land. Nur einzelen Mauren durften als Agrar-Experten in den Dörfern bleiben, denn das mit der Bewässerung hatten die Katholiken nicht im Griff.

Vielleicht lieben die Störche die Kirche aber auch gar nicht. Vielleicht sind sie alle verkappte Nordafrikaner, die sich freuen, dass sie der katholischen Kirche mal so richtig aufs Dach scheißen können.

Frau Prokop hätte die Theorie angesichts des Rassismus der damaligen spanischen Krone sicher zum Schmunzeln gefunden.

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