Die Sparkasse KölnBonn wird ihrer Rolle als rheinische Ausgabe der auch so kundenfreundlichen Sparkassen in ganz besonderer Weise gercht. Das Kreditinstitut, dass in den vergangenen Wochen durch hochdotierte Beraterverträge vergeben nach Gutsherrenart aufgefallen ist, berechnet seinen Kunden mit die höchsten Überziehungszinsen in der Republik. Man könnte auch sagen, die Sparkasse KölnBonn entpuppt sich als perfektes Vehikel der Umverteilung von unten nach oben.
Einerseits berichten Zeitungen und Onlinedienste im Rheinland, dass die Staatsanwaltschaft Ermittlungen unter anderem gegen Ex-Bürgermeister Josef Müller und Ex-Sparkassenchef Gustav Adolf Schröder aufgenommen hat, wegen Beraterverträgen zwischen der Sparkasse und einigen „gut gestellten“ Geschäftsleuten. Der ehemalige Kölner CDU-Bundestagsabgeordnete Rolf Bietmann zum Beispiel hatte von der Sparkasse 900.000 Euro an Honoraren erhalten, Ex-Bürgermeister Müller immer noch einen kleineren sechsstelligen Betrag.
Gleichzeitig verlangt die Sparkasse von Kunden, die ihren Dispo überziehen und in der geduldeten Überziehung stecken knapp zwanzig Prozent Zinsen. Das sichert bundesweit einen Spitzenplatz. Und angesichts der gefallenen EZB-Zinsen kann die Sparkasse mit solchen saftigen Margen wahrscheinlich noch weitere Honoratioren mit teuren Beraterverträgen beglücken.
Frau Prokop, selbst Rheinländerin wiewohl nicht aus Köln, hätte sich über den Selbstbedienungsladen für den Kölner Klüngel mit Sicherheit tierisch aufgeregt und gesagt: Bah, wat ne fiese Möpp.