vonFalk Madeja 23.01.2010

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In Groningen gibt es ein kleines Drama. Genauer gesagt in Bedum. Zwei lesbische Frauen haben vor einigen Jahren im Krankenhaus von Delfzijl eine Samenspende erhalten. Der Junge ist jetzt sieben Jahre alt – die Frauen sind weiß, der Junge ist schwarz. Die Damen hatten einen ebenfalls weißen Hausfreund als Spender mitgenommen, aber irgendwie scheinen die Samenspenden vertauscht worden sein.Das Krankenhaus hat lt. Algemeen Dagblad einen Schadensersatz bezahlt, aber das reicht den Frauen nicht.

Sie wollen den Namen des Spenders haben. Das Krankenhaus bzw. der aus Belgien stammende Arzt Dr. Johny Declerq weigerte sich, genauer gesagt hat man den Namen auch nicht. Nur den Namen der Frau, die ihn damals begleitete. Offenbar kamen die beiden von der Insel Aruba.

Dann wollen wir wenigstens diesen Namen, sagten daraufhin die zwei Frauen. Aber auch den wollte das Krankenhaus nicht herausgeben, lt. De Volkskrant bot das Krankenhaus an, dass man einen Brief an die Frau weiter leiten könne. Das aber lehnten die zwei Mütter ab, denn sie vertrauten den Mitarbeiter nicht mehr. Mal abgesehen davon hatte die betreffene Frau den Mitarbeitern auch erklärt, dass sie mit dem Mann keinen Kontakt mehr habe und sich auch nicht um Kontakt bemühen wolle.

Daraufhin versuchte das Elternpaar, den Namen auf juristischem „herauszuklagen“, und zwar mit einer einstweiligen Verfügung. Doch das Gericht wies das Ansinnen jetzt zurück. Das Krankenhaus will den Namen der den Spender begleitenden Frau jetzt an die „Stichting Donorgegevens Kunstmatige Bevruchting“ weitergeben – aber die werden den Namen des Spenders auch nicht an das Elternpaar verraten.

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