vonHeiko Werning 21.06.2006

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Spiegel-online veröffentlichte eine Geschichte über „Leguane“, die in Argentinien als Drogenkuriere eingesetzt worden seien, die armen Viecher mussten das Zeug schlucken und sollten es so über die Grenze bringen. Das Ganze wird durch ein Video dokumentiert. In dem allerdings ist weit und breit kein Leguan zu sehen, vielmehr handelt es sich bei den dort gezeigten Kaltblütern um Argentinische Großtejus. Das kann natürlich mal passieren, zumal in ganz Südamerika das Wort „iguana“ nicht nur für „Leguan“ steht, sondern für jede einigermaßen stattliche Echse, und dazu gehören die gut 1 m lang werdenden Tejus auf jeden Fall. Es ist auch gar nicht weiter verwunderlich, dass die Schmuggler auf diese Art zurückgriffen, wird sie doch in Argentinien kommerziell recht erfolgreich zur Leder- und Fleischgewinnung auf Farmen gezüchtet. Es sei aber schon angeführt, dass Tejus und Leguane zwei unterschiedliche Reptilienfamilien sind, so wie Katzen und Hunde auch zwei unterschiedliche Säugerfamilien.

Aber: Freundlich wies ich via Mail die Redaktion auf den Irrtum hin, in der wahnsinnigen Annahme, irgendjemand würde dann den Text entsprechend korrigieren. Stattdessen aber pappte der zuständige Redakteur lieber ein Foto von einem Grünen Leguan auf das Videostandbild drauf und beließ den – offenkundig unwahren – Text, wie er ist. Klickt man nun auf das Bild vom (richtigen) Grünen Leguan, erscheinen aber wieder die Tejus in ihrer Kiste, sodass eigentlich auch der letzte Trottel, also selbst ein SPIEGEL-Redakteur, in der Lage sein müsste zu erkennen, dass es sich dabei unmöglich um dieselben Tiere handeln kann.

Dass man meine Zuschrift von Seiten Spiegel-onlines keiner Antwort außer einer automatisch generierten Empfangsmail für würdig befand, versteht sich vermutlich von selbst.

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