vonDetlef Guertler 18.03.2009

taz Blogs


Willkommen auf der Blogplattform der taz-Community!

Mehr über diesen Blog

Super-Idee des Sparkassenverbands-Präsidenten Heinrich Haasis für die deutsche Bankenbranche: „Wenn der Staat schon mit öffentlichen Geldern in den Wettbewerb eingreift, ist auch eine Preisregulierung für die begünstigten Unternehmen gerechtfertigt.“ Damit nicht die Rettungsfonds-unterstützten Institute wie die Commerzbank seinen Sparkassen mit „nicht marktgerechten Einlagenkonditionen“, also Hochzins-Angeboten, die Kunden abspenstig machen.

Und wenn man schon beim staatlich festgelegten Einheitszinssatz für Einlagen ist: Warum nicht auch gleich für Kredite? Da gab es ja in den vergangenen Jahren auch jede Menge nicht marktgerechte Konditionen. Und wenn wir schon die Zinshöhe verstaatlichen, warum nicht auch gleich das gesamte Zinsgeschäft? Wettbewerb brauchen wir ja dann nicht mehr, gibt ja überall die gleichen Zinsen, und wenn der Staat ohnehin schon für die gesamte Branche die Einlagen garantiert, kann er die ja auch komplett übernehmen.

Ja ja, das klingt ziemlich genau so wie das Finanzwesen der DDR. Aber das wäre schon okay so: Die zähneknirschende Einsicht der Politik, dass so ziemlich alle Banken „systemrelevant“ sind und nicht zusammenbrechen dürfen, bedeutet eigentlich nichts anderes, als dass diese Banken zur – Infrastruktur gehören. Und Infrastruktur wird nun mal am effizientesten staatlich oder zumindest staatsnah betrieben.

Mit dem Staatszins können wir ja schon mal anfangen.

Anzeige

Wenn dir der Artikel gefallen hat, dann teile ihn über Facebook oder Twitter. Falls du was zu sagen hast, freuen wir uns über Kommentare

https://blogs.taz.de/staatszins/

aktuell auf taz.de

kommentare