vonBen Gerten 03.02.2009

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Es gibt immer noch den einen oder anderen katholischen Bischof, der seinen Chef in Rom in der Öffentlichkeit verteidigt. Der habe den Antisemitismus der Pius-Bruderschaft nicht gekannt und sei in seinem tiefsten Herzen ein Ökumeniker, der die Gläubigen zusammenführen wolle etc.

Glaubt Ihnen nicht, hätte Frau Prokop gesagt. Ein Besuch im Petersdom mit dem Audioguide des Vatikan sorgt für ein korrektes Bild der Kirchenobrigkeit. Gefeiert wird in dem triumphalistischen Bau Christina von Schweden, die Tochter des berüchtigten Schwedenkönigs Gustav Adolph. Sie sei zum Katholizismus konvertiert und habe den „staunenden Ketzern“ damit die Größe der katholischen Kirche deutlich gemacht.
Auch alle anderen Päpste gehörten immer nur zu den Größten. Bei der Audiotour kann man sich dann auch anhören, dass Papst Pius XII – das ist der, der als Chefdiplomat des Vatikan mit dem Reichskonkordat die Nazis international hoffähig machte und als Papst ab 1939 so diplomatisch war, die Gaskammern bis 1945 öffentlich nicht zu thematisierte – sein Kreuz trägt.

Der Triumphalismus geht offenbar auch jungen Leuten auf den Wecker – ein Beispiel:
http://robertgoesbrasilia.blogspot.com/2008/05/mit-der-audioguide-im-vatikan.html

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