vonCaro 16.04.2008

Fotoblog Streetart

Geklebtes, Geschriebenes, Gesprühtes – es gibt Vieles, was die Straßen der Stadt erobert. Hier gibt es Fotos davon zu sehen.

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kommentare

  • @Caro:

    Ich finde den Unterschied zwischen Investition und Spekulantentum sehr wichtig, und zwar genau aus dem Grund, den Du nennst: der „Investor“ hofft auf eine positve Entwicklung, und das eben nicht unbedingt nur auf der Vermögensseite, sondern z.B. auch, weil er eine Sache einfach gut findet. Dem „Spekulanten“ geht es nur ums schnelle Geld.

    Meines Wissens sind die meisten Wohnungen in Objekten wie den Kastaniengärten (die natürlich nur ein Beispiel sind) von Eigennutzern gekauft/optioniert worden; also von Menschen, die da wirklich leben wollen. Das finde ich nicht schlimm. Und eine reine Verdrängung von „alten“ Bewohnern ist es auch nicht, denn vorher waren ja die meisten der fraglichen Grundstücke unbebaut.

    Klar kann man nicht ausschließen, dass auch jemand mit den Wohnungen Handel treibt, aber das gilt doch für alle Arten von handelbaren Gegenständen. Ich finde die Diskussion (nicht unbedingt hier im Forum, aber die öffentliche) auf jeden Fall reichlich überhitzt.

    Viele Grüße
    Kai

  • @Daniel:
    wie bitte? Wenn ich mich in Berlin umschaue, dann stelle ich fest, dass da eine ganz neue Qualität an Entwicklungen passiert. Sie zielen meines Erachtens darauf ab, „den Marktwert“ von Berlin auf eine Weise zu steigern, die nicht meinen Wunschvorstellungen einer schönen und lebenswerten Stadt für alle entsprechen. Zumal sie auch um einiges weiter gehen als die Entwicklungen der letzten 2 Jahrzehnte zB, wo es hauptsächlich um Renovierung und Sanierung ging. Ich möchte darauf hinweisen, dass es sich hier um „Investitionen“ handelt, die nur für einen so klitzekleinen, sehr solventen, Teil der Bevölkerung gemacht werden… 99% der Menschen, die hier in Berlin wohnen, werden sich wohl keine der „Vertical Villas“ leisten können („eine Abneigung gegen Menschen mit Arbeitsplatz und Einkommen“ – da träumst Du wohl, wenn Du davon ausgehst, dass „Menschen mit Einkommen“ sich solche Luxuswohnungen leisten können).
    Hier geht es mir nun echt nicht um Sozialneid (ich kann aber gerne darauf verzichten, mein Auto auf der Terasse im 3.Stock abzustellen – kannst ja mal suchen im Internet nach den „Carlofts“ in der Reichenberger Str.) aber um den dringenden Hinweis darauf, dass solche Stadtumstrukturierungen zuerst eine Verdrängung bestimmter Bewohner bedeutet (die möglicherweise keinen Arbeitsplatz und Einkommen haben), aber dass es auch für die Leute mit einem „normalen“ Arbeitsplatz und Einkommen keine Garantie gibt, dass sie nicht auch bald vertrieben werden aus ihrer Wohnung, aufgrund von Mietwucher und Spekulantentum mit dem Haus, das sie bewohnen.

    Wie wäre Dein Lösungsvorschlag? Lass die ruhig erstmal ihre Villas bauen und dann werden wir ja sehen wer wegziehen muss? „Ob“ Leute wegziehen müssen, womöglich?

    Also, ich möchte die letzten zwei Sätze Deines Kommentars wirklich von mir weisen, denn es geht hier nicht um einen Neid auf Leute, die ein regelmäßiges Einkommen haben, sondern darum, dass die Luxuslofts und -villas sich an Leute wenden, die mehr brauchen als „einen Arbeitsplatz und Einkommen“, um sich ein Leben in einer gesicherten Stadtvilla leisten zu können. Außerdem äußere ich in dem Beitrag den Wunsch nach einem solidarischen Miteinanderleben in einer Stadt, die wir alle gestalten sollten und da hat das Einkommen erstmal keinen Einfluss darauf.

    „Strukturkonservativ und feindlich gegen alles, was einem fremd erscheint.“ Ja, mir erscheinen „Carlofts“ in der Reichenberger Str. unsinnig und sogar gefährlich (wenn man sie, wie gesagt in eine globalere Sicht der Dinge integriert), das heißt aber noch lange nicht, dass ich „feindlich gegen alles [bin], was [einem] fremd erscheint“!

    Ob man die Leute nun „Investoren“ oder „Spekulanten“ nennt, ist wohl eine Perspektivensache. Bei „Investition“ schwingt für mich Hoffnung für die Zukunft mit, bei „Spekulantentum“ steht für mich eher der kurzfristige Wunsch, mehr Geld aus seinem Geld zu machen (und hier scheinen sich unsere Meinungen zu trennen), ohne Rücksicht auf Verluste.

    Ich bleibe also bei „Spekulanten“, denn mir scheint, das Wort fasst auch die negativen Aspekte, die in dieser Entwicklung stecken.

    Vielen Dank für den Input für eine spannende Diskussion in der Entstehung, Daniel.

    Viele Grüße von Caro.

  • Das ist doch unehrlich. „Spekulanten“ soll doch wohl „Investoren“ heißen, aber eigentlich und letztlich ist das doch lediglich eine Abneigung gegen Menschen mit Arbeitsplatz und Einkommen. Strukturkonservativ und feindlich gegen alles, was einem fremd erscheint.

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