vonCaro 01.02.2019

Fotoblog Streetart

Geklebtes, Geschriebenes, Gesprühtes – es gibt Vieles, was die Straßen der Stadt erobert. Hier gibt es Fotos davon zu sehen.

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Am Montag abend (04.02.2019) um 20 Uhr findet im Buchladen „Schwarze Risse“ im Mehringhof das Release eines Buches über Adbustings statt… bin schon schwer gespannt.

Unter dem Titel „Unerhört! – Adbusting gegen die Gesamtscheiße. Veränderte Werbung als Gesellschaftskritik?“ (herausgegeben im Selbstverlag vom „Berlin Buster’s Social Club (BBSC)“) vereint das Buch eine Menge toller Fotos, von witzigen, ernsten, kreativen und immer kritischen Formen der Aneignung von öffentlicher Plakatwerbung in Berlin. Neben den Fotos kann der*die geneigte*r Leser*in anhand der begleitenden Texte inhaltlich tiefer in diese Form des politischen Aktivismus einsteigen, dessen Aussageform und -kraft auch kritisch beleuchtet wird. Die Website zum Buch ist hier. Und wer steckt eigentlich dahinter? Das erfahrt Ihr in diesem lustigen Interview.

Buchladen „Schwarze Risse“, Mehringhof, 2. Hinterhof, Gneisenaustr. 2a, 10961 Berlin (U-Mehringdamm).

Aus der Pressemitteilung des „Berlin Buster’s Social Club (BBSC)“:

Was ist Adbusting?
Adbusting bezeichnet eine Aktionsform, bei der öffentliche Werbeflächen manipuliert werden. Die Variationen der Adbustings reichen von offensichtlichen Störelementen bis hin zu raffinierten Fälschungen: Im Ergebnis wirbt die Bundeswehr etwa für’s Töten oder ein Model kommentiert genervt sexistische Kleiderordnungen – auf Werbeflächen, die eigentlich für das Gegenteil bestimmt waren.

Was steht im Buch?
In zwei grundlegenden Kapiteln „Was ist Werbung?“ und „Was ist Adbusting?“ werden anhand zahlreicher Fotos die analytischen Grundlagen des Adbusting-Handwerks vermittelt: Werbung ist nicht per sé schlecht, sondern kann sich kritisch angeeignet werden. Um mit der Kritik allerdings nicht an der Oberfläche zu bleiben, muss die Veränderung tiefgreifend gesellschaftliche Missstände anprangern, gleichzeitig aber auch anschlussfähig bleiben. Dann bietet sie die Möglichkeit einerseits ein breites Publikum auch außerhalb linker Milieus zu erreichen, wie das Kapitel „Gentrifizierung greifbar machen“ mit Beispielen aufzeigt.

Andererseits kann Adbusting aber auch genau das Gegenteil: Die richtigen Menschen an den richtigen Orten konfrontieren – und das mit relativ wenig Aufwand. Das zeigen die Kapitel „Plakate gegen Panzer? Adbustings gegen den Polizeikongress am Alex“, sowie „Designrhetorische Überlegungen zum Wirken linker Gruppen – Beispiel Antimilitaristische Adbustings“. Ein
Schlusskapitel „Hinter’m Tellerrand geht’s weiter – Jenseits von
Adbusting?“ erweitert den Bildband um andere Praxen der
Kommunikationsguerilla anhand feministischer Denkmalveränderungen und antirassistischer Straßenumbenennungen. Exkurse geben zwischendurch
kurze Tipps und komplettieren das Bild der vielseitigen Möglichkeiten des Adbustings.

Was ist der Berlin Buster’s Social Club?
Der BBSC ist ein loser Zusammenschluss von Fotograf*innen, die sich der Dokumentation von Adbustings verschrieben haben. Neben der nun vorgelegten dokumentarischen Arbeit bieten sie auch Workshops und Vorträge zum Thema an.

Wo gibts das Buch?
Das Buch umfasst 92 Seiten und ist gegen eine Spendenempfehlung von 10-20€ auf Veranstaltungen de Berlin Busters Social Club zu bekommen. Bundesweit exclusiv vertrieben wird das Buch im Buchladen „Schwarze Risse“. Eine
kostenlose Desktop-Version steht auf der Website zum Download bereit. Gerne könnt ihr den BBSC auch für einen Workshop oder einen Vortrag einladen.

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https://blogs.taz.de/streetart/2019/02/01/unerhoert-adbusting-gegen-die-gesamtscheisse-veraenderte-werbung-als-gesellschaftskritik/

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kommentare

  • […] Als Adbusting werden Aktionsformen bezeichnet, die Werbeplakate durch satirisch-politische Botschaften ersetzen. Statt der Hochglanzreklame prangt dann an den Werbeträgern flugs eine politische Message à la „Nazis essen heimlich Falafel“ oder „Der Fuchs ist schlau und stellt sich dumm, beim Nazi ist es andersrum“. Mit diesem Busting von Ad-vertisment werden politische Anliegen verfolgt, die sich nicht selten gegen die jeweils gebusterte Reklamebotschaft oder die Werbenden selbst richten. Häufig geht es aber auch um eine generelle Kritik an der kommerziellen Nutzung öffentlicher Flächen. Durch das Adbusting soll die Dauerpräsenz der Werbung im öffentlichen Raum unterbrochen, soll der Platz unkritischer Konsum- oder Imagekampagnen durch gesellschaftskritische Forderungen eingenommen werden.  […]

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