Rund 40 Herausgeber, Chefredakteure und Direkteure von Zeitungen und Zeitschriften haben dem niederländischen Medien-Minister Ronald Plasterk einen Brief geschrieben, in dem sie sich über Wettbewerbsverzerrung durch die öffentlich-rechtlichen Sender beklagen. Diese bekommen heutzutage 500 Millionen Euro aus Steuergelden (anstelle der früheren TV-Gebühren), dazu streichen sie noch mehr als 200 Millionen Euro durch Werbung ein.
Vor allem letzteres stösst den Vertretern der gedruckten Medien bitter auf. Sie hoffen, dass dieses Geld doch bei den Zeitungen zurecht kommt. Dazu müssten die öffentlich-rechtlichen Sender – die durch die Steuergelder praktisch ein Staatsrundfunk sind – auf Reklame verzichten, und dazu sind sie wohl nicht bereit.
Medien-Minister Ronald Plasterk hatte am Samstag einen Innovationsfonds für die Presse vorgeschlagen. Dieser solle mit 8 Millionen Euro ausgestattet werden. Die Journalisten-Gewerkschaft NVJ hatte allerdings 24 bis 35 Millionen Euro gefordert.