Ich habe dieses Wort erstmals in der heutigen FTD gelesen, wo damit das bezeichnet wurde, was man früher Überland- oder Hochspannungsleitung nannte. Aber offenbar wird das Wort Stromautobahn seit etwa drei Jahren immer häufiger verwendet, und auch immer häufiger ohne die anfangs gerne hinzugefügten Anführungszeichen. Der älteste Beleg, den die Google-Archivsuche findet, stammt übrigens aus einer Überschrift der Stuttgarter Zeitung vom 2. Juli 1997.
Ich finde Stromautobahn gut. Da ist sofort klar, dass es sich um dicke Kabel für jede Menge Strom handelt, der ganz weit weg transportiert wird. Überlandleitung klingt im Vergleich dazu miefig, und Hochspannungsleitung zu technisch. Möge also die Stromautobahn sich durchsetzen.
Und wenn man schon dabei ist, kann man doch auch andere Infrastrukturnetze autobahnisieren. Dann könnten die Sprachschützer endlich den Anglizismus Pipeline entsorgen, und nur noch von Öl- oder Gasautobahn sprechen.