vonFalk Madeja 14.02.2011

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Es ist einer dieser Tage, an denen sich in Sachen Geert Wilders wieder einmal die Ereignisse überschlagen. So was wird inzwischen „Super Monday voor Wilders“ genannt.

Da wäre zunächst einmal der Prozess gegen ihn.  Der geht natürlich weiter. Die Richter haben beschlossen, dass einige der für Wilders wichtigen Zeugen tatsächlich kommen müssen. Am wichtigsten: Richter Tom Schalken! Den will Geert Wilders nun sogar eigenhändig verhören, heisst es auf Elsevier.nl. Die Vorgeschichte ist so.  Nach allerlei Anzeigen gegen Wilders wollte die Staatsanwaltschaft Wilders dennoch nicht vor den Richter bringen. Das Gericht zwang sie aber dazu. Dann gab es in Amsterdam ein Essen, bei dem Richter Tom Schalken den von Wilders als Zeugen vorgesehenen Arabisten Hans Jansen zu beeinflussen versuchte. Daraus wurde von Wilders Anwalt Bram Moszkowicz eine Befangenheitsklage und der Prozess begann aufs Neue. Jetzt will Wilders eben Schalken selbst verhören – und er freut sich darauf.

Dann zog Wilders seinen Regierungs-Kollegen von der VVD an den Ohren. Sicherheitsminister Ivo Opstelten und sein Staatssekretär Fred Tewen würden nur reden und nichts tun, erzählte er De Telegraaf. Immer noch gäbe es keine Minimumstrafen, dürfe die Polizei nicht auch ohne Verdacht Leute untersuchen und wo seien eigentlich die gemischten Teams aus Polizei und Armee, die die Straßen sicher machen sollten? Er sei „enttäuscht“ von der Regierung.

Schliesslich widmete er sich der Vara, einem ehemals sozialdemokratischen Sender – also dem Feind! Die wollen am Mittwoch eine Debatte mit den Spitzenkandidaten der Parteien für die Wahlen für den Senat aussenden. Heute hat Wilders erklärt, dass den Sender boykottieren wolle. Grund: sie seien einem Aufruf von ihm, eine Karikatur über ihnauf der Website Joop.nl selbst zu entfernen, nicht gefolgt. Auf der Zeichnung ist Wilders als KZ-Wächter zu sehen, wie er ein paar Einwanderer den Weg in die Dusche zeigt. Normalerweise sagt Wilders ja in solchen Fällen, dass es die Meinungsfreiheit zu verteidigen gilt (dänische Moslem-Karikaturen, Zeichner Gregorius Nekschot etc.), aber da ging es ja auch nicht um selbst.

Soll das schon alles gewesen sein? Nein. Dann ist da noch ein Polizist aus Rotterdam, der seinen Spitzenkandidaten Machiel de Graaf auf Twitter den Weg zum Psychiater empfohlen hatte. Wilders hatte gar keine Zeit mehr, um sich aufzuregen – das tat dann sein Noordholland-Spitzenkandidat Hero Brinkman – der forderte die Entlassung des Polizisten. Mehr auf http://www.Allaboutgeertwilders.net.

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