Sylvie van der Vaart, Ehefrau von Ex-HSV- und heutigem Real-Madrid-Spieler Rafael, musste sich in ihrem Heimatland schon einiges gefallen lassen. So sangen die „Fans“ von Ado Den Haag schon mal ein ganzes Spiel lang, dass sie die „Hure von Amsterdam“ sei.
Da spielte Rafael noch bei Ajax Amsterdam. Dann ging er zum HSV – und Sylvie wurde zur „schönsten Fußballfrau der deutschen Fußballgeschichte“, so heisst es heute auf dem populären Weblog „Geenstijl“. Vor kurzem wurde bekannt, dass sie Krebs hat, operiert wurde und dass sie sich noch einer Chemotherapie unterziehen werde.
Sie wurde von der Bild interviewt und auf die Bemerkung, bei der Chemo könnten ihr die Haar ausfallen, antwortete sie unbefangen und bescheiden: „Das stört mich ganz und gar nicht. Erst mal wissen wir nicht, wie mein Körper auf die Therapie reagiert. Und wenn die Haare ausfallen, dann ist das eben so. Das kann jetzt nicht meine Sorge sein.“
Dem Billig-Klattschblatt „Party“ war das Grund genug, um gleich mal am Computer zu manipulieren. Die Leute vom Audax-Verlag setzten dann doch tatsächlich ein manipuliertes Foto einer glatzköpfigen Sylvie van der Vaart auf die Titelseite! Damit machten sie sich keine Freunde. „Stirb doch selbst, Party“, schreibt Geen Stijl. Andere Medien wie bsw. De Telegraaf war nicht wohl bei dieser dreisten und geschmacklosen Manipulation.
Einen ähnlichen Fall rund um Fußball und Krebs, eigentlich einen noch viel dramatischeren, gab es Mitte der 90er. Damals traf es den heutigen FC Bayern-Trainer Louis van Gaal. Als Ajax Amsterdam damals gegen Feyenoord Rotterdam spielte, sangen Anhänger von Feyenoord doch tatsächlich: „Van Gaal die had een kankerwijf“ (Van Gaal hatte eine krebskranke Frau) und „Louis van Gaal, die woont alleen“ (Van Gaal, der wohnt allein). Van Gaals Frau war ein Jahr davor an Krebs gestorben.