vonJakob Hein 07.07.2011

taz Blogs


Willkommen auf der Blogplattform der taz-Community!

Mehr über diesen Blog
Hinterher Hände waschen

Die „News of the World“ (NotW) hatte die innovative journalistische Methode des „phone hackings“ entwickelt: Die Reporter besorgten sich Mobilnummern von Entführungsopfern, Angehörigen von Attentaten und verstorbenen Soldaten, hackten sich in deren Mailboxen ein und machten daraus Schlagzeilen. NotW war die erste Zeitung, die der heutige Medienmogul Rupert Murdoch kaufte, deren damaliger Chefredakteur war PR-Berater der heutigen Premierministers.

So lange es um Prominente ging, verursachten das „phone hacking“ nicht besonders viel Aufsehen, aber jetzt, da offensichtlich auch normale Bürger betroffen sind, ist die Bestürzung der Öffentlichkeit doch groß, so groß, dass NotW am kommenden Sonntag zum letzten Mal erscheinen und dann nach 168 Jahren vollständig eingestellt wird. Peinlich auch für die zahllosen Politiker, die nicht schnell genug auf den Partys von Herrn Murdoch erscheinen konnten.

Da kann man doch nur der deutschen Presse mit den großen Buchstaben auch mehr Mut zu innovativem Journalismus wünschen, zum Beispiel unbescholtene Griechen zu verhöhnen. Dann gibt es noch Hoffnung.

Anzeige

Wenn dir der Artikel gefallen hat, dann teile ihn über Facebook oder Twitter. Falls du was zu sagen hast, freuen wir uns über Kommentare

https://blogs.taz.de/tatsaechlich_gibt_es_ein_zuviel_in_england/

aktuell auf taz.de

kommentare