Die Resonanz auf „taz-zahl-ich“ in der ersten Woche war hervorragend: 6.000 EU wurden eingezahlt und die Twitter-Kommentare der UserInnen zeigen, dass die Kampagne auch ohne große Worte verstanden worden ist: unabhängiger Journalismus ist nicht umsonst zu haben.
Sigrid: „Guter Journalismus kostet Geld. Ich finde es fair, auch für online-news zu zahlen.“
taz-zahl-ich-User: „Ich kann mir -z.Z. Hartz 4 – kein Abo mehr leisten, nutze ber regelmässig die online taz, also, warum nicht auch etwas dafür bezahlen.“
TT: „Gerne Spende ich mal zwischendurch. Beim Abo plagt mich das schlechte Gewissen über die vielen ungelesenen Zeitungen.“ –
Tobias: „Danke für die gute Presse u. die parrallelen Bereichte zu Erneuerbaren Energien, SRU/ WBGU- Gutachten und die Energiewende.“
granatapfel5000: „hut ab! blumenberankte sympathiebekundungsschwelle anstelle springernytmurdochscher betonzahlmauer. weiter so!“
Anonym: „Weil es das wert ist – und endlich ohne großen Aufwand möglich ist, kleine Beträge zu zahlen. Weiter so!“
Lauscher: „Das ist mal ein nettes Feature. Schneller Bezahlvorgang, ohne Anmeldung (datensparsam), schnell und barrierefrei->gerne wieder!“
Dass „taz zahl ich“ so datensparsam und ohne Registrierung funktioniert wurde allerdings auch kritisiert: „Speicherung der Kontodaten für Lastschriften (auf Wunsch natürlich) wäre sinnvoll. Jedes mal neu eingeben ist lästig.“ – Eine solche Speicherung wird demnächst möglich sein, zumal die meisten der eingegangen Zahlungen (50 %) per Lastschrift erfolgten. Bereits nachgekommen sind wir der Bitte nach einem „korrekten“ Konto für die Überweisungen, es lautet: die tageszeitung, Kto-Nr 100700104, BLZ 43060967 GLS Bank, Verwendungszweck „taz-zahl-ich“.
Ebenfalls moniert wurde die fehlende Möglichkeit, die aktuelle Print-Ausgabe als pdf oder epub herunterzuladen – doch dies ist im e-kiosk der taz schon seit einiger Zeit möglich. Wie im Itunesstore über die neue taz.app enthält sie zum Preis von 79 Cent alle Seiten aus der gedruckten Ausgabe inklusive aller Regionalausgaben und am Wochenende außerdem die sonntaz.
Der Erfolg der ersten „taz zahl ich“-Woche stimmt nicht nur wegen der eingegangen Beträge optimistisch. Die Resonanz zeigt, dass die taz.de-LeserInnen das Problem verstanden haben, das nicht nur den taz-Verlag beschäftigt, wie nämlich journalistische Qualität und freie Zugänglichkeit im Netz unter einen Hut zu bringen sind. Jenseits von Paywalls und Gebührenzwang ebenso wie von 0815-Journalismus im Gratis-Internet bleibt da eigentlich nur der dritte Weg des freiwilligen Bezahlens. Den 1.330 Pionieren, die das in der vergangenen Woche erkannt und bei „taz zahl ich“ mitgemacht haben, gebührt herzlicher Dank – sowie die Aufforderung an alle, es ihnen doch bitte gleich zu tun…